Frage: Ich habe sehr wenig Muttermilch

Hallo, mein Name ist Lena. Ich brauche dringend Ihre Hilfe. Wo soll ich nur anfangen? Tja meine Schwangerschaft war eigentlich ganz gut. Mein Geburtstermin war der 25.10.2016. Mein Mann und ich waren im September im Urlaub. Leider habe ich da eine Blutung bekommen. Lange Rede kurzer Sinn: ich war zwei Tage im Krankenhaus und es wurde eine Lungenreife gemacht weil der Gebärmutterhals sich verkürzt hatte. Ich sollte mich schonen. Freitagabend daheim angekommen. Samstag auf einem Geburtstag gewesen. Nachts wieder Blutung gehabt. Sonntag ins Krankenhaus. Die haben einen Blasensprung festgestellt. Sofort in ein anderes Krankenhaus. Mein Mann und Schwester und Mutter waren dabei. Das Krankenhaus war total beschissen. Die Geburt verlief sehr schnell drei Stunden Wehen und dann war er da. Am 18.09.2016 um 22:13 Uhr. Ich habe dann abgepumpt und es war gute Milch da. Gestillt habe ich auch. Ich mache mir immer sehr viele Gedanken und einen Stress. Da er ein Frühchen war musste er noch drin bleiben und wir sind jeden Tag hingefahren. Plötzlich hieß es er darf heim. Schock und Freude zugleich. Milch wurde immer weniger. Ich würde so gerne stillen und Muttermilch geben. Meine Hebamme hat mir den Tipp gegeben viel trinken auch Malz und ich nehme Tabletten und pumpe alle zwei Stunden ab. Es kommt an einem ganzen Tag vielleicht nur 50 ml zu Stande. Er trinkt 130 ml jede Mahlzeit. Ich will so gerne. WAS KANN ICH NOCH MACHEN? Ich probiere mir als nicht so viele Gedanken zu machen, klappt nicht immer. Ich gehe über Leichen. Hoffe auf schnelle Antwort.

von Linus2016 am 17.10.2016, 20:55



Antwort auf: Ich habe sehr wenig Muttermilch

Liebe Lena, die benötigte Milchmenge auf Dauer nur durch Pumpen aufrechtzuerhalten ist zwar nicht immer leicht und verlangt oft sehr viel Disziplin und vor allem regelmäßiges und ausreichendes Pumpen, aber es ist machbar! Dabei ist es in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen statt selten und dann länger. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ihr Babys würde anfangs mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Nimmt Ihr Baby denn die Brust? Haben Sie kompetente Hilfe vor Ort? Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.10.2016



Antwort auf: Ich habe sehr wenig Muttermilch

Hallo, also ich habe es so gemacht, wie Sie gesagt haben. Ich habe echt alles gegeben. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Es ist immer noch wenig. Alle sagen eigentlich höre auf aber ich wollte es nicht glauben, dass ich jetzt auf einmal so wenig Muttermilch habe und ich würde so gerne ihn anlegen oder genug Muttermilch für ihn abpumpen. Ich habe Hilfe ja aber die wissen auch nicht weiter. Ich glaube wenn ich demnächst aufhöre dann habe ich ein schlechtes Gewissen. Ja mein Kind hat die Brust genommen aber da ich ja nicht viel Milch habe kam wahrscheinlich nicht viel. Muttermilch ist das Beste. Jedes Mal wenn ich die Flasche mit dem Pulver mache bekomme ich eine Wut. Aber ich denke ich muss es jetzt so hinnehmen. Ich habe echt alles probiert. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und die Mühe und die Zeit!

von Linus2016 am 21.10.2016, 22:25