Geht Vit. D hochdosiert in die MM über?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Geht Vit. D hochdosiert in die MM über?

Hallo zusammen, mein Sohn ist 23 Monate alt und wird noch 2mal tägl. gestillt. derzeit krankheitsbedingt auch öfters. Ich habe seit der Schwangerschaft bereits einen akuten Vit. D Mangel. Im nicht schwangerenzustand hätte man den mit 20.000 IE Dekristol für 6 Wochen behandelt und dann weiter mit niedrigerer Dosierung. Aufgrund der Schwangerschaft hatte man damals aber nur 1000IE gegeben. In meinem Fall sehr homöopathische Dosis aber es hat sich keiner getraut mehr zu verordnen. Meine Frage ist wie ist das in der Stillzeit? Geht Vit. D in die MM über? Müsste nun min. 4000IE tägl. ( bei dem aktuellen Wert aber eigentlich immernoch 20.000iE) nehmen, um halbwegs einen Bedarf zu decken. Es kann mir aber keiner wirklich Infos geben. Vielleicht klappt es ja hier. lg fusselmami

von fusselmami am 20.03.2017, 17:14



Antwort auf: Geht Vit. D hochdosiert in die MM über?

Liebe fusselmami, der Gehalt an Vitamin D in der Muttermilch ist zwar beeinflussbar (das Hormon Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Substanzen) durch die Ernährung und dadurch wie viel Sonnenlicht die Mutter abbekommt. Allerdings ist es so, dass der Vitamin D Gehalt der Muttermilch bzw. die antirachitische Aktivität der Muttermilch relativ niedrig ist. Daniel Hirsch schreibt im Kapitel „Vitamin D and the Breastfed Infant“ in Hartman und Hale „Textbook of Human Lactation“, 2007, dass ein ausschließlich gestillter Säugling zwischen 2,5 und acht Litern Muttermilch pro Tag trinken müsste, um ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein. Das bedeutet, dass selbst bei den Frauen, bei denen der Vitamin D Gehalt der Muttermilch verhältnismäßig hoch ist, die Versorgung des Kindes nicht ausschließlich über die Muttermilch gesichert werden kann. Muttermilch enthält nur relativ wenig Vitamin D. Es ist zwar theoretisch möglich, den Vitamin D Gehalt der Muttermilch zu beeinflussen, doch dann müsste die Mutter so hohe Dosen einnehmen, dass es für sie selbst schon wieder kritisch wird. Von der Natur ist es vorgesehen, dass das Vitamin D unter dem Einfluss von Sonnenlicht vom Kind selbst gebildet und nicht durch die Muttermilch zugeführt wird. Trotzdem kann und darf ich keine medizinischen Ratschläge erteilen, ich bin kein Arzt. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Dr. Paulus "nebenan" ist der richtige Ansprechpartner für dich und deine Dosierung hier bei RUB, LLLiebe Grüße Bigg

von Biggi Welter am 20.03.2017