Frage: Frage zu Mittagsbrei und Abendbrei

Hallo! Bin neu hier, habe aber schon einiges hier gelesen. Ich habe einige Fragen zur Beikost. Erstmal eine kurze Info zu unserer Situation: meine Tochter ist ein Frühchen, ist jetzt 7,5 Monate alt (5,5 korrigiert). Wir haben mit 6,5 (4,5 korrigiert) Monaten mit Beikost angefangen (Karotte, dann Karotte-Kartoffel, dann Kürbis-Kartoffel, dann Zucchini-Kartoffel, bisher alles selbst gekocht). Gestern habe ich Zucchini-Kartoffel-Rindfleisch (auch selbst gekocht) angeboten, sie hat aber total gewürgt (hat sie zu Beginn auch gemacht, ist dann besser geworden und kommt immer wieder, wenn es nicht fein genug passiert oder zu flüssig ist. Sie hat immer wieder Schluckkoordinationsprobleme, auch beim Milchtrinken). So, jetzt zu meinen Fragen. ad Mittagsbrei: 1) Kann ich mit Fleisch noch etwas warten? Wann ist der späteste Zeitpunkt, dass ich Fleisch einführen sollte? 2) Wenn ich Fleisch aus dem Gläschen nehme, muss ich ja das halbe Glas nehmen, das ist dann etwas mehr als 60g. Sie isst aber nur 90g-Portionen, da bleibt nicht viel übrig für Gemüse, wie soll ich da am besten tun? 3) Ich möchte ihr viel Zeit geben mit dem Esseneinführen, weil sie immer ein Trinkproblem hatte und tlw. noch immer hat (Frühchen). Jetzt hab ich aber auch im Kopf, dass man bestimmte Lebensmittel bald einführen sollte, um das Allergierisiko zu mindern (Fisch, Kuhmilch?, Getreide, Fleisch? Obst?). Wieviel Zeit kann ich uns geben, sodass ich ihr keinen Stress mach mit zu vielen verschiedenen Lebensmitteln auf einmal, aber dass ich eben alles rechtzeitig einführe? ad Abendbrei: 4) Wann sollte ich den Abendbrei einführen? Wir haben jetzt gerade endlich eine gute Abendroutine gefunden, sodass sie um 22.00 einschläft und die Nacht bis in der Früh durchschläft (hat eh 7 Monate gedauert, sonst war immer eweiges Geschrei, war ein ziemliches Schreibaby). Wenn ich daran jetzt wieder was verändere, wird wieder alles durcheinandergeschüttelt. Wieviel Zeit habe ich also noch für den Abendbrei? Also auch angelehnt an Frage 3), wielange kann ich noch mit Getreide warten? 5) Welche Milch nehme ich am besten für den Abendbrei? Es gibt ja fertige Getreidebreie zu kaufen (Alnatura zb), wie mache ich die an? 6) Welcher Brei eignet sich da am besten? Soll ich da auch ein Getreide mal ein paar Tage lang gleich lassen und dann wechseln? 7) Im Getreidebrei ist ja auch Obst drinnen, da bekommt sie ja dann eigentlich gleich 3 neue Lebensmittel auf einmal (Getreide, Obst, Milch). Soll ich mit Obst schon vorher anfangen, mal so einen Apfel gerieben oder zerdrückte Banane? 8) Kann ich den Abendbrei auch selbst machen oder kann ich das nicht fein genug passieren? ad Milch und Trinken 9) Bisher bekommt sie Muttermilch (abgepumpt über Flasche). Ich möchte schön langsam mit dem Pumpen aufhören, wie funktioniert die Umstellung auf Pre-Milch? Was muss ich beachten? 10) Ab wann braucht sie keine Pre-Milch mehr, also wann wird auf Wasser/Tee umgestellt? Ui, das sind jetzt viele Fragen geworden. Es tut mir leid, ich bin einfach sehr verunsichert, weil es so viele Angebote an Babynahrung gibt, weil man so viele verschiedene Informationen findet und weil sie ein Frühchen ist und ich deswegen so viel wie möglich richtig machen möchte. Danke schon mal im Voraus! LG vom birnensaft

von birnensaft am 09.02.2017, 15:42



Antwort auf: Frage zu Mittagsbrei und Abendbrei

Liebe birnensaft, zunächst möchte ich Dich bitten, in Zukunft die Fragen einzeln einzustellen, da ist für mich viel übersichtlicher. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. Du kannst das halbe Gläschen füttern und den Rest im Kühlschrank lagern oder einfrieren. Besprich mit dem Arzt, in welcher Reihenfolge Du die Nahrungsmittel einführen sollst und in welcher Zeit, er kennt dein Kind. So lange dein Kind ausreichend oft gestillt wird, braucht es gar keinen Milch- oder Abendbrei und Du kannst einfach stillen oder einen milchfreien Getreidebrei anbieten und danach noch anlegen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und ein paar Tage gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Wenn Du abstillen möchtest, kannst Du pro Woche etwa eine Stillmahlzeit ausfallen lassen. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. Ab dem ersten Geburtstag kannst Du Vollmilch geben, Tee und Wasser ersetzen keine Milchmahlzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: • Säuglingsanfangsnahrung • Folgenahrung • Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.02.2017



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