Frage: Fenchel Tee

Hallo, Mein Sohn 16 Wochen alt kämpft immernoch etwas mit blähungen die er schlecht los wird. Ich selbst trinke keinen Fenchel Anis Kümmel Tee mehr, weil ich einfach zu viel Milch damit hatte. Ich habe aber das Gefühl nun hat er wieder mehr Luft im Bauch. Ich stille voll. Es liegt wohl immernoch an seinem unreifen Darm. Er war ein geplanter Kaiserschnitt u hatte sehr stark unter Koliken zu leiden. Das ist viel. Besser, aber immer noch nicht weg. Und so langsam denke ich vielleicht doch mal Tee versuchen, früher war das ja gang u gebe. Wäre es ratsam ihm Einmal am Tag Fenchel Anis kümmeltee im Fläschchen zu geben? Könnte ihm das helfen? Wenn ja welche menge u welchen Tee? Soll ja ohne Zucker sein. Mit welchem Wasser zubereitet? Welche Temperatur. Er ist gut genährt, mit 16 Wochen 7kg. Vielen dank

von Bengelchen2005 am 21.03.2014, 07:59



Antwort auf: Fenchel Tee

Liebe Bengelchen2005, ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Zur eingehenderen Information hänge ich Ihnen den Artikel einer Kollegin an. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter Ist zusätzliche Flüssigkeit für gesunde, voll gestillte Babys notwendig? Von Denise Both, IBCLC Immer wieder wird stillenden Müttern gesagt, dass Muttermilch alleine für ihr Kind nicht ausreichend sei und sie unbedingt Tee oder Wasser zugeben müssten. Die für diese Empfehlung angeführten Gründe sind vielfältig, stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen zur Stillförderung, die UNICEF und WHO im Rahmen ihrer Initiative „Stillfreundliches Krankenhaus" veröffentlicht haben. Zusätzliche Gaben von Tee, Glukoselösung oder Wasser sind bei einem voll ausgetragenen, gesunden Baby, das ausschliesslich mit Muttermilch ernährt wird, nicht notwendig und können den Stillerfolg erheblich gefährden. Auch wenn unter unseren westlichen Verhältnissen nicht zu erwarten ist, dass das Kind durch verunreinigtes Wasser Schaden nimmt, so können sich zusätzliche Flüssigkeitsgaben bei einen Neugeborenen auf andere Weise auswirken. Zusätzlich gegebene Flüssigkeit füllt den Magen des Babys und verringert so sein Interesse am Gestilltwerden. Ein Baby, dessen Magen mit Tee gefüllt ist, erhält nicht genügend Kalorien. Tee und Glukoselösungen wirken sich störend auf das Stillen aus. Babys, die derartige Flüssigkeiten erhalten, neigen dazu, mehr an Gewicht zu verlieren als Babys, die ausschliesslich gestillt werden. Zusätzlich verabreichter Tee (oder Glukoselösung) trägt zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Untersuchungen haben ergeben, dass die Bilirubinwerte eines Babys um so höher liegen, je mehr Tee es in den ersten Lebenstagen erhalten hat. Das Mekonium (erster Stuhlgang) ist sehr bilirubinreich. Kolostrum hat eine abführende Wirkung und hilft dem Baby bei einer beschleunigten Ausscheidung des Mekoniums. Dadurch wird der Bilirubinwert niedrig gehalten. Zusätzlich gegebener Tee hingegen regt nicht zu Darmbewegungen an, verursacht eine Rückabsorption des Bilirubins in den Körper des Babys und trägt somit zur physiologischen Neugeborenengelbsucht bei. Auch während einer Phototherapie bei verstärkter Neugeborenengelbsucht sollte das Kind bevorzugt häufig Muttermilch statt Tee erhalten Wird Flüssigkeit mit einer Flasche gegeben, kann dies zu Stillproblemen, einer Schwächung der Saugfähigkeit oder Ablehnung der Brust führen. Ein Neugeborenes kann auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren. Eine Saugverwirrung kann zu gravierenden Stillproblemen führen. Auch bei heissem Wetter ist es nicht notwendig zusätzliche Flüssigkeit zu geben. Muttermilch genügt auch in dieser Situation als vollwertiges Nahrungsmittel und enthält genau das richtige Verhältnis von Flüssigkeit und Nahrung, um Hunger und Durst des Babys zu befriedigen. Wichtig ist jedoch, dass die Mutter das Baby nach Bedarf stillt, was bei heissem Wetter häufiger der Fall sein kann. Quellen: Mohrbacher und Stock: The Breastfeeding Answer Book, 1997 Lauwers und Shinskie: Counseling the Nursing Mother, 1999 Goldberg und Adams: Studie veröffentl. im Arch. Dis. Child, 1983 Sachdev, Krishna, Puri et al.: Zusätzliche Flüssigkeit für voll gestillte Kinder im Sommer in den Tropen, Lancet 1991

von Biggi Welter am 21.03.2014



Antwort auf: Fenchel Tee

Hallo nochmal, Ich hatte schon eine stillberatung hier. Ich mache alles richtig. Die blähungen Werden wohl durch den noch unreifen Darm verursacht. Ich möchte meinem Kind auch nicht ständig Tee geben, aber vielkeicht würde einmal am Tag 50 ml ausreichen um ihm seine Bauch weh zu erleichtern. Da käme es sicher auch zu keiner saugverwirrung bei einmal am Tag oder? U Nebenwirkungen? Bei 50 ml? Einmal am Tag? Wir erwachsene wenn blähungen Haben trinken eine Tasse und das hilft doch gut... Ich bin 35 Jahre alt u meine Mutter erzählt mir immer das ich früher auch immer Fenchel Tee getrunken habe als Baby. Ohne Nebenwirkungen. Wäre eine andere Möglichkeit , wenn ich ein paar kümmelsamen essen würde, würde das dem kleinen helfen? Oder regt allein der Kümmel bei mir wieder die milchbildung an? Das sollte es nämlich nicht. Danke nochmal

von Bengelchen2005 am 21.03.2014, 12:01



Antwort auf: Fenchel Tee

Liebe Bengelchen2005, ein Kind kann sogar von einer einzigen Flasche saugverwirrt werden und alle anderen Nachteile habe ich genannt. Vielleicht hilft eine Massage mit Kümmelöl? Kümmelsamen können über die Milch wirken, könnten aber auch michbildend wirken. Biggi

von Biggi Welter am 21.03.2014