Eisenaufnahme und Schlafreife

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Eisenaufnahme und Schlafreife

Hallo liebes Stillteam, ich habe Fragen zu zwei verschiedenen Themen: 1. Eisenaufnahme. Meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt und bekommt Mittags bis jetzt einen Gemüse Brei und demnächst Brei mit Hafer und dann auch Fleisch für die Eisenversorgung. Ich lese immer, dass Milch die Eisenaufnahme hemmt und man daher auch nachmittags einen milchfreien Brei geben soll. Bei uns wird das aber extrem schwierig, da meine Maus noch sehr oft gestillt werden will, insbesondere auch zum Schlafen. Auch würde ich den GOB wahrscheinlich lieber vormittags geben. Passt bei uns zeitlich irgendwie besser. Wie bekommt meine Maus denn dann genug Eisen? Muss der Mittag/Nachmittag wirklich milchfrei sein? 2. Schlafreife. Ich habe hier schon sehr oft gelesen, dass das alleine Einschlafen und auch Durchschlafen eine Frage der Reife ist. Ich handle auch danach, indem ich meine Tochter zum Einschlafen stille und dies auch in der Nacht mache. Leider im Moment fast stündlich. Dies ist extrem anstrengend, aber ich denke dennoch das beste was ich für meine Tochter tun kann. Auch wenn viele aus meinem Umfeld und auch die Ärzte anderer Meinung sind. Jetzt meine Frage :-) Wann entwickelt ein Baby denn eurer Erfahrung nach diese Schlafreife? Ich weiss, dass die von Baby zu Baby stark abweichen kann, aber wann passiert dies denn im Durchschnitt? Wann der erste Zahn kommt ist ja auch individuell verschieden, aber im Schnitt eben bei etwa 6 Monaten. Gibt es so einen Erfahrungswert auch bezüglich der Schlafreife? Danke, surikate

von surikate am 12.08.2014, 17:07



Antwort auf: Eisenaufnahme und Schlafreife

Liebe surikate, KUHmilch kann die Eisenaufnahme eines Babys hemmen, wenn es jedoch gestillt wird, ist das kein Problem. Da brauchst du keine Sorge zu haben, dass deine Milch die Eisenversorgung deiner Maus behindern könnte. Was das Einschlafen betrifft: Diese Reife haben Kinder in der Regel NICHT im ersten Lebensjahr. Und ja, es ist sehr anstrengend (vor allem, wenn die Kleinen nicht ganz nah bei uns sind, so dass wir nachts häufig richtig wachwerden und aufstehen müssen...) Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.08.2014



Antwort auf: Eisenaufnahme und Schlafreife

Kuhmilch, also auch Pre/1ner, Folgemilch und alle Breie welche diese bereits enthalten hemmen die Eisenaufnahme. Muttermilch ERHÖHT die verwertbarkeit.Zeitnahes Stillen nach der Beikost oder besser noch dazu, ist also positiv. Auch ein Grudn warum man Mahlzeiten nicht ersetzen sollte als Stillmutter, sondern sie als Ergänzung ansehen sollte. Und das ganze eben fließend vom reinen Stillen zum Familientisch übergehen lassen sollte. Wegen der getreidebreie, egal mit oder ohne Obst. Ich habe die ohne Milch zubereitet. Sohnemann hat dann seine Portion gegessen, mal mehr, mal weniger. Und danach sich noch einen "Muttermilch-Nachtisch" geholt. Da langen ja schon wenige Züge. Dadurch hatte er dann seinen Milch-Getreidebrei. Ausserdem hat er recht viel Fingerfood bekommen, Gemüsesticks (weichgekocht), Brot/Brötchen, Zwieback, weiches Obst (Banane zB). Wann Du was gibst ist auch egal, wichtig ist, neues m besten morgens/mittags geben - wegen der Nachtruhe. Und, möglichst Zeit lassen und nicht zuviel neues auf einmal. Ob das Getreide nun als Brei ist, als Zwieback oder Pfannkuchen, ob mit Milch oder ohne und anschließendes Stillen - das ist eher egal. Im großen und ganzen hat Brei bei uns eh nur extrem kurz angehalten. War nur etwa 3-5 Wochen. Danach hat er Brei komplett verweigert und nur noch Fingerfood genommen. Mit ca. 10 Monaten hat er dann am Familientisch mitgegessen - Speisen waren halt dann natürlich erst einmal entsprechend "Kindgerecht".

Mitglied inaktiv - 13.08.2014, 09:04