Frage: Einschlafstillproblem?

Liebes Expertenteam, ich bin nicht ganz sicher, ob es sich bei unserem derzeitigen Problem um ein Stillproblem handelt, aber es hat gleichzeitig damit angefangen. Bis vor einer Woche noch war es zwar so, dass meine 7,5 Monate alte Tochter alle 30 bis 60 Minuten aufwachte, aber wenn man ihr dann die Brust anbot, schlummerte sie gleich zufrieden wieder ein. Vor einer Woche ungefähr fing es plötzlich an, dass sie abends und nachts die Brust verweigerte und einfach nur weinte. Ich kann sie dann durch nichts trösten, nicht einmal im Tragetuch und sie ist ein Tragling und liebt das eigentlich. Sie weint richtig verzweifelt und ist hundemüde. Teilweise weint sie 2 Stunden mit geschlossenen Augen. Beim Arzt waren wir schon, der hat alles körperliche ausgeschlossen. Es sind auch definitiv nicht die Zähne oder so. Er hatte uns WALA Passiflora Kinderzäpfchen aufgeschrieben aber die haben wir nicht geholt. Ich denke nicht, dass sie in dem Alter eine "Schlafstörung" hat. Allerdings frage ich mich natürlich, was ihr Problem sein könnte, sie tut mir furchtbar leid und mittlerweile bin ich schon ganz verzweifelt, weil ich scheinbar nichts tun kann. Tagsüber akzeptiert sie die Brust übrigens ganz normal zum Einschlafen. Sie ist auch recht fit, zieht sich seit ein paar Tagen hoch und ist mobil. Ob ihr das vielleicht zu viel ist alles? Sie hat fast alles auf einmal gemacht. Krabbeln, sitzen, hochziehen, kann sie das eventuell nicht so schnell verarbeiten? Und wie kann ich ihr denn helfen und vor allem das Einschlafstillen wieder etablieren? Sie ist seit der Action in der Nacht tagsüber auch viel häufiger müde und traurig, was ich versehen kann. Ihr geht es damit natürlich auch nicht gut. Kann das irgendeine Art Stillproblem sein oder sollte ich lieber in einem anderen Forum nachfragen? Danke schonmal und liebe Grüße

von Avraa am 14.05.2015, 20:07



Antwort auf: Einschlafstillproblem?

Liebe Avraa, es gibt die Situation, dass ein Baby am Abend so aufgedreht ist oder so viel erlebt hat, dass es die Erlebnisse des Tages am Abend durch Unruhe und eventuell auch Weinen verarbeitet. Dann ist es wichtig, dass es dabei nicht allein ist, sondern das sichere Gefühl hat „Meine Mama ist für mich da“ Babys, die besonders "offen" sind, werden leicht überreizt und verarbeiten in der Nacht die Eindrücke des Tages. Du könntest mal schauen, ob ihr vielleicht tagsüber ein sehr "volles" Programm habt, oder einfach zu viele Aktivitäten anstehen, und ob sich ihr Verhalten in der Nacht ändert, wenn du mal eine Woche lang "auf Sparflamme" gehst, also in erster Linie ruhige Sachen machst. Auch kannst du mal probieren, ob sie sich nicht im Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe (Manduca, Ergo, u.a.) wohl fühlt. Der Vorteil vom Tragen ist, dass die Kinder schon tagsüber viel Nähe tanken, und sich diese nicht in der Nacht holen "müssen" um genug davon zu bekommen. Eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Vielleicht kommt doch langsam ein Zähnchen, ich persönlich würde jetzt erst einmal ein wenig abwarten. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.05.2015



Antwort auf: Einschlafstillproblem?

Vielen Dank für deinen Rat! Wirklich voll ist unser Tag eigentlich nicht. Meist machen wir nur einen Spaziergang oder sitzen mal im Garten auf der Wiese. Meine Tochter ist zudem ein reiner Tragling. Wir haben keinen Kinderwagen und mangels Auto auch keine Babyschale. Sie wird sehr viel getragen, vor allem, wenn sie tagsüber schlafen will. Wir benutzen ein Tragetuch und die JoNo Babytrage (gute Tragehilfe, wenn auch noch nicht so bekannt wie die Manduca, etc.). Wenn sie weint, schaukel ich sie im Moment immer auf dem Arm, da sie dabei noch am wenigsten aufgebracht scheint. Aber wirklich helfen tut das wie gesagt leider auch nicht. Aber wenn sie nur zu viel verarbeitet sollte sich das ja wieder von allein legen, sobald sie das dann verarbeitet hat, oder? Ich habe nur immer Angst, dass ihr doch etwas anderes fehlt, wenn sie dann so furchtbar weinen muss. Manchmal passiert das schon am Abend, aber zumeist geht es erst mitten in der Nacht los. Und verwunderlich ist halt, dass sie meine Brust abosult verweigert, was sie sonst in keiner anderen Situation tut.

von Avraa am 15.05.2015, 09:48