Frage: Einschlafstillen

Liebe Biggi, liebe Kristina, folgendes Problem: ich war von Anfang an immer sehr besorgt, dass mein Sohn (12 Wo.) zu wenig Schlaf bekommt. Er hat am Anfang viel geschrienen, deshalb war ich um seinen Schlaf und sein Einschlafen sehr bemüht. Nachdem wir ihn zum Einschlafen (1-2 Stunden) rumgetragen hatten, und ihn dann schlafend in sein Bett gelegt haben, hat sich nun „eingeschlichen“, dass er in meinen Armen liegend in unsrem Bett beim Stillen eigentlich an meine Brust gekuschelt einschläft. Häufig wird er wach, wenn ich mich wegschleichen will (anscheinend hat er eine Antenne dafür entwickelt, ob ich da bin). Wenn er wach wird, lege ich mich wieder zu ihm und begleite ihn durch stillen wieder zurück in den Schlaf. Ich würde dieses Muster, auch in Hinblick, dass ich nicht den Hauptteil meiner Zeit im Bett verbringen kann, durchbrechen. Wie sollte ich dafür am besten vorgehen, vor allem so dass es ihm nicht schadet? Oder legt sich das Problem irgendwann von selbst? Herzlichen Dank für Eure Antwort und euren Rat im Voraus - durch meine Zeit im Bett hab ich schon viel still mitgelesen und finde Eure Ratschläge immer sehr einleuchtend und kompetent.

von Madonna am 29.09.2014, 08:34



Antwort auf: Einschlafstillen

Liebe Madonna, Ihr Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Sie es beschreiben, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Ein zwölf Wochen altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine einschlafen müssen! Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.09.2014



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