Einschlafstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Einschlafstillen

Hallo Biggi und Kristina, ich habe Euch schon mal geschrieben, es geht wie immer ums Einschlafstillen. Seit Monaten mach ich es jetzt schon mit und manchmal denke ich, es wird einfach nie besser. Jeden 2ten Tag hängt er ab ca. 4 Uhr morgens ununterbrochen an der Brust. Meistens lege ich ihn hin, stille ihn und 10 min. später wacht er wieder auf. So langsam habe ich es satt!! Ich bin wirklich keine Rabenmutter und habe in den letzten 1,5 Jahren was die Nächte betraf, immer zurück gesteckt, lag teilweise Stunden wach, weil der Kleine nicht schlafen konnte. Ich liebe es ihn zu stillen.. auch Nachts ansich, aber nicht in der Intensität! Ich hatte beschlossen, wenn er wach wird, nur noch bei jedem 2ten Aufwachen zu stillen und sonst, ihn irgendwie zum Schlafen zu bringen. Tja, der kleine Schreihals flippt dann völlig aus. Letztendlich schlief er beim letzten Versuch irgendwann jaulend resigniert ein. Das ist furchtbar und so will ich das nicht.. aber ich sehe keine Lösung!!!! Momentan habe ich das Gefühl, mir einen brustfixierten Quengler herangezogen zu haben und das stimmt ja auch, ich hab das Einschlafstillen ja zugelassen.. ABER doch nicht auf Immer und Ewig!!! Sämtliche Einschlafhilfen aus Büchern und Co. fruchten nicht!! Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr weiter und habe das Gefühl, mir kann Niemand mehr helfen. Das wird gerade, gefühlt, ein Machtkampf. Ich war gerade 2 Stunden bei ihm und das ganze Programm runter gerattert. Musste zwischen durch kurz raus, weil ich sonst ausgeflippt wäre. Er weint, jault quengelt, ruft.. ich gehe rein, küsse ihn auf die Stirn und fühle seine Wangen, KEINE Träne! Nichts!!! Dann setze ich mich neben ihn und er sagt die ganze Zeit:" Da, da!" Und zeigt im dunklen Zimmer auf was auch immer! Dann geheule.. Streicheleinheiten meinerseits und alles wieder von vorne! So langsam frage ich mich, ob ich ihn tagsüber abstillen muss! Ich will das gar nicht. Tagsüber und gerade am Morgen ist das soooo schön. Da Ende des Jahres ein Geschwisterchen kommt, MUSS der nächtliche Terror langsam zur Ruhe kommen.. ich weiß nicht ob ich nächtliches Tandemstillen dauerhaft kann. Bin total verzweifelt und brauche wirklich ein paar gute Worte. :-) Herzlichen Dank schon mal! Nancy

von Minanabe am 20.03.2014, 21:36



Antwort auf: Einschlafstillen

Liebe Nancy, du bist ganz sicher keine Rabenmutter, wenn dir das nach anderthalb Jahren zum Hals heraus hängt. Auch ist dein Kleiner in einem Alter, wo er durchaus lernen kann, dass nicht IMMER gestillt wird. Es ist aber keinesfalls deine "Schuld", und es ist sicher auch kein "Machtkampf", den dein Sohnemann mit dir fühlt. Nur sind seine Bedürfnisse ganz andere als deine, und die prallen gerade aufeinander. Ich kann dich so gut verstehen, wenn du sagst, es ist zuviel! Es zehrt ja auch wirklich an den Nerven!! Vielleicht hilft es, wenn du dich nicht nur zu ihm setzt, sondern ihn in den Arm nimmst, ihm also mehr Körperkontakt gibst. Vielleicht ist er auch noch nicht müde, mag nicht allein im dunklen Zimmer liegen.... vielleicht hilft es, wenn du eure Abendroutine änderst?? Es ist dein gutes Recht zu beschließen, dass du nachts nicht mehr stillen möchtest, sondern vielleicht nur noch zum Einschlafen und dann morgens ab z.B. 7 Uhr. Schau, was sich für dich gut anfühlt, und dann sag das auch so deinem Kind. Schreib es vielleicht auf ein großes Plakat, das du an eine Wand hängst, und dann liest du es ihm immer wieder vor, wenn ihr dran vorbei geht: "Schau, hier steht, wir stillen nach dem Baden, und wenn der Radiowecker angeht (den stellst du dann z.B.auf 7 Uhr), Zwischendurch gibt es keine Brust, denn die will auch schlafen in der Nacht, wie die Mami". Je souveräner du das rüberbringst, desto schneller überzeugst du dein Kind. Natürlich wird er erst einmal jammern und quengeln, egal ob mit oder ohne Tränen. Das zeigt, wie klug er ist, dass er weiß, er hat eine "Verhandlungschance". Bleib cool, nimm es ihm nicht übel, und versuche ihn zu trösten, ohne nachzugeben und ohne schlechtes Gewissen zu haben. Und wenn dann um 7 (wie gesagt, ist nur ein Beispiel) der Radiowecker (oder irgend ein anderes Zeichen, das du beeinflussen kannst) losgeht, dann gib ihm auch aktiv Bescheid, dass jetzt gestillt werden kann. In der Regel funktioniert das wirklich gut, ich bin sicher, auch ihr schafft das. Kennst du die Ratgeber von Elizabeth Pantley? Eines ist brandneu herausgekommen: "Ab ins Bett!: Das liebevolle Schlafbuch für müde Eltern und aufgeweckte Kinder" und ist speziell für die etwas älteren Kinder gedacht. Vielleicht kann das euch weitere gute Tipps geben? Lieben Gruß, und dass ihr bald wirklich ruhigere Nächte habt!! Kristina

von Kristina Wrede am 20.03.2014



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