Guten Tag,
ich habe ein "Problem" mit meinem Sohn, 11 Monate. Er wurde von Geburt an voll gestillt, mit 6 Monaten haben wir mit dem ersten Brei begonnen. Mittlerweile isst er vom Tisch mit.
Jedoch braucht er noch mindestens nachts und abends die Brust zum Einschlafen. Tagsüber schläft er auch mal im Buggy oder im Auto wenn wir unterwegs sind. Aber zuhause kann er nicht ohne Mamas Brust. Die Nächte sind seit 11 Monaten sehr sehr anstrengend, er hat noch nie länger als 3-4 Std. am Stück geschlafen, seit zwei Tagen kommt er wieder stündlich. Er liegt im Beistellbett bzw. bei mir im Bett und ich stille nachts im Liegen, denn er lässt sich nur mit der Brust beruhigen. Schnuller oder Flasche nimmt er gar nicht. Vom Papa lässt er sich auch nicht beruhigen, da schreit er dann richtig und wird komplett wach.
Ich habe Angst, dass ich ihm was schlechtes angewöhnt habe und er nie alleine einschlafen bzw. nachts länger schlafen wird. Vom Durchschlafen sind wir ja noch Lichtjahre entfernt&513;
Haben Sie Tipps, was ich besser machen kann und ihm das einschlafen und wieder-einschlafen "beibringen" kann?
P.S: Schreien lassen ist für mich absolut keine Option
Vielen Dank schonmal für das Lesen des Romanes&514;
Viele Grüße
von
M1985
am 29.06.2016, 17:55
Antwort auf:
Einschlafstillen bei 11 Monate altem Baby?
Liebe M1985,
seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher
Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in
Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit!
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!
Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist.
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
Ich hoffe, Du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.06.2016
Antwort auf:
Einschlafstillen bei 11 Monate altem Baby?
Hallo M1985,
Ich habe genau das selbe Problem habe ich auch meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt.sie verlangt meistens auch nur zuhause die Brust im auto schläft sie auch so ein. Mein Mann kann Sie nachts auch nicht beruhigen ausser mittags wenn ich mal eine std weg bin. Ich denke auch die brauchen vll noch was Zeit als vll andere Kinder. Meine Nichte hat ab 6 Monate von alleine die Brust weggelassen. Ich darf mir auch ständig anhören ich sollte doch mal abstillen. Aber schreien lassen ist für mich auch keine Option und es ist ja schon nicht mehr wie damals das sie überall gestillt werden wollte. Liebe grüsse
von
Millia
am 30.06.2016, 15:27
Antwort auf:
Einschlafstillen bei 11 Monate altem Baby?
Hi,
Uns geht es genau so :) auch bei uns ganz viel stillen in der nacht und der papa wird abgelehnt. Dafür darf nur der Papa bei uns Zähne putzen :)
von
Alice_G
am 01.07.2016, 13:36