Hallo,
da ich immernoch Schmerzen beim Stillen habe, pumpe ich derzeit nur noch Muttermilch ab und gebe sie meinem Sohn (8 Wochen). Dazu habe ich zwei Fragen:
1. Meine Brüste sind unterschiedlich groß. Meine Frauenärztin sagte vor längerem, dass das normal ist, aber der Unterschied wird immer größer und ist selbst mit Kleidung sichtbar. Beim Abpumpen bekam ich immer ca 50ml aus der einen und ca 200 ml aus der Anderen Brust. Nun wird es aus der einen Brust immer weniger, aus der Anderen immer mehr. Manchmal gibt eine nur ein paar Tropfen. Ich behandle beide Brüst gleich. Wieso stillt sich eine langsam ab?
Dass ein gewisser Unterschied da ist, stört mich nicht, aber kann ich etwas tun, damit es nicht so extrem ist? Was kann ich machen, damit sich die Milch besser verteilt?
2. Da das Abpumpen sehr zeitintensiv ist und ich oft alleine mit dem Knirps bin und wenig Zeit finde, gebe ich ca einmal am Tag eine Flasche Pre. Milch habe ich aber genug. Mein Sohn trinkt sehr viel (wächst auch gut) und nimmt zusätzlich noch mindestens einen Liter Muttermilch pro Tag.
Immer wieder hört man, dass Mutermilch gesund fürs Baby ist und vor Alergien schützt. Wird diese positive Wirkung durch das Zufüttern negativ beeinflusst? Erhält mein Kind trotzdem den Alergieschutz? Wie viel Muttermilch braucht er ungefähr pro Tag, damit er alle Vorteile daraus ziehen kann?
von
Onpu
am 07.05.2015, 01:05
Antwort auf:
Eine Brust stillt sich ab
Liebe Onpu,
wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere.
In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt oder abgepumpt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge.
Du kannst versuchen durch gezieltes Abpumpen einen Ausgleich zu schaffen, doch es gibt keine Garantie dafür, dass Du diesen Ausgleich erreichen wirst. Und wie gesagt: wichtig ist die Gesamtmenge und nicht, wie viel Milch eine Brust bildet.
Das kosmetische Problem wird sich nach dem Abstillen wieder einigermaßen ausgleichen.
Es lässt sich niemals sagen "eine Flasche andere Nahrung und das Stillen war für die Katz". Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn. Erstens hat das Stillen noch eine Vielzahl anderer Vorteile als nur die vorbeugende Wirkung gegen Allergien und zweitens lässt sich niemals für den Einzelfall vorhersagen, wie das jeweilige Kind reagieren wird.
Theoretisch ist es möglich, dass sich das Allergierisiko für ein Kind durch eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöht, doch in der Praxis lässt sich aus dieser statistischen Wahrscheinlichkeit nichts Definitives für dein Kind oder das deiner Nachbarin oder irgend ein anderes individuelles Kind herauslesen.
Es hat auch keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn es lässt sich ohnehin nicht mehr rückgängig machen, dass dein Baby einmal andere Nahrung bekommen hat.
Was soll denn eine Frau machen, der es aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, ihr Kind voll mit ihrer Milch zu ernähren? Sie kann ja nicht sagen, weil dadurch das Allergierisiko statistisch erhöht wird, gebe ich meinem keine andere Nahrung.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.05.2015