Hallo,
ich bin Langzeitstillerin, Tochter ist 19 Monate alt. Sie trinkt abends, nachts, manchmal morgens, durchschnittlich so 3x am Tag. Wenn sie krank ist, auch mal tagsüber und beim Zahnen auch häufiger als 3x und auch Dauernuckeln. Jetzt fällt mir auf, dass sie abends die rechte Brust nur noch kurz trinkt und dann schnell zur linken wechseln will. Sie schluckt rechts auch nicht wirklich, sondern nuckelt dort nur. An der linken kommt sofort Milch, sie schluckt sofort und trinkt auch viel länger. Die rechte Brust ist kleiner als die linke und hatte schon von Anfang an weniger Milch als die linke (habe ich vor allem beim Abpumpen bemerkt). Ich habe eine ganze Zeit lang die linke Seite bevorzugt und 2x pro Nacht diese gestillt (eine Brusthälfte hat beim Stillen immer gereicht), die rechte kam dann nur 1x zum Zug pro Nacht. Gerade stille ich abends beide, um wieder etwas auszugleichen, aber wie geschrieben, scheint sie rechts nicht zu wollen. Wie es nachts ist, ob sie da rechts schluckt, kann ich nicht sagen, aber da trinkt/nuckelt sie jedenfalls auch länger an der rechten Brust.
Meine Fragen nun: Woran merke ich denn, wenn eine Brust keine Milch mehr hat? Kann das denn sein, dass nur eine Seite quasi sich selbst abstillt? Sollte ich jetzt nur noch links stillen? Oder auf jeden Fall auch rechts weiter stillen? Oder ist es nur "Faulheit" meiner Tochter, weil sie rechts länger saugen müsste und dadurch lieber auf links ausweicht?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung schon vorab!
von
Tante-Waltraut
am 22.08.2014, 22:00
Antwort auf:
Eine Brust keine Milch mehr?
Liebe Tante-Waltraut,
fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere.
Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei deiner Tochter dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist
im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten
auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus.
Da dein Kind sowieso nicht mehr voll gestillt wird, kannst Du sicherlich auch einseitig stillen oder die ungeliebte Seite nur kurz anbieten.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.08.2014