Frage: Dauernuckler

Hallo liebe Biggi, meine Frage ist leider etwas "off-topic", da ich bereits seit 3 Monaten abgestillt habe, aber ich bin einfach verzweifelt und hoffe auf Rat. Vielleicht hast du eine Idee für eine Maßnahme, die du einer stillenden Mama raten würdest? Mein (gut genährter und fast schon hyperaktiver) Sohnemann ist 1 Jahr alt. Das Problem ist, dass er quasi als Dauernuckler von der Brust an die Flasche gewandert ist. Er wacht jede 1,5h auf und fordert - damals Brust (er war nicht mehr abdockbar), jetzt Flasche. Und das unter Riesengebrüll. Andere Beruhigungsmethoden interessieren nicht. Teilweise reicht kurz ansaugen, dann dreht er sich um und schläft wieder. Manchmal "verbeisst" er sich aber auch regelrecht im Sauger, so wie damals am Nippel und zieht die ganze Flasche leer. Es hat sich nach dem Abstillen nichts geändert, ich bin total gerädert - das geht schon seit seiner Geburt so. Nie mehr als 2h habe ich bisher am Stück geschlafen. Tags mitschlafen geht auch kaum, da er nur 1x eine Stunde schläft, dann schreit und rumgetragen werden will (so schläft er dann nochmal 1h, aber wehe man hört auf...) Sorry wie gesagt nochmal für die Off-Topic Frage aber bisher konnte mir leider keiner helfen. Liebe Grüße, Where2Go

Mitglied inaktiv - 08.01.2015, 07:38



Antwort auf: Dauernuckler

Liebe Where2Go, In seinem Alter kann dein Sohn gaaaanz langsam lernen, dass es nachts mal eine Pause gibt, eine flaschenfreie Zeit. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich fütterfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Flasche anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn der anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", welches ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Trinken die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 08.01.2015