halli Hallo ihr lieben! :-)
mich würde interessieren ob man in der StillZeit ginger ale oder bitter lemon trinken darf?
Wie sieht es aus mit Alkohol? lieber nach dem stillen trinken oder auf alkoholfreies Bier oder Sekt etc. umsteigen?
wirken Erdbeeren und Tomaten auch noch wund auf ein Baby fast 7 1/2 Monate das 2 mal am tag Brei bekommt
vielen lieben dank
Liebe grüße
von
Meilenstein0910
am 20.05.2015, 13:09
Antwort auf:
darf man das in der StillZeit?
Liebe Meilenstein0910,
Listen mit „geeigneten“ oder „verbotenen“ Lebensmitteln gibt es keine. Es lässt sich keineswegs
sicher sagen Gemüse X verursacht Blähungen und Obst Y führt zu einem wunden Po. Ich habe
schon häufig das absolute Extrem erlebt, dass Mütter sich nur noch von Reis und Wasser ernährt
haben und sich an den Blähungen ihres Babys überhaupt nichts geändert hat, aber die Mutter
fühlte sich durch die „Radikaldiät“ absolut schlecht.
Es gibt keine allgemeingültige „Stilldiät“ oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel
für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden
werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist
erheblich überschätzt.
Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen,
noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen
abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie
mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass
sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was
ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von
„blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese
Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von
Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder
Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die
Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige
Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch.
In diesem Zusammenhang ist interessant, wie unterschiedlich die Empfehlungen für stillende
Mütter in verschiedenen Ländern sind. In Neuseeland zum Beispiel wird stillenden Müttern
geraten keine Tomatensuppe zu essen, in Italien jedoch dürfen die Mütter mit Tomaten
zubereitete Gerichte ohne Bedenken essen, außerdem wird ihnen empfohlen, möglichst viel
weiße Nahrung wie Teigwaren und Weißwein zu sich zu nehmen. Diese Empfehlung beruht
auf der Vorstellung, dass Milch am reichlichsten durch Nahrungsmittel gebildet wird, die die
gleiche Farbe besitzen. Mexikanische Mütter essen weiter Bohnen und indische Mütter essen
weiter sehr stark gewürztes Essen, ohne dass die Babys dadurch Probleme haben.
Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es
allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Sollte ein Baby doch
einmal einen wunden Po bekommen oder übermäßige Blähungen, kann durch Ausprobieren
herausgefunden werden, was die Ursache sein könnte und dieses Lebensmittel dann in Zukunft
gemieden werden. Am ehesten ist es so, dass Lebensmittel, die bei der Mutter Blähungen
verursachen auch Blähungen beim Baby hervorrufen können, doch auch das muss nicht so ein..
Zum Thema Alkohol in der Stillzeit gilt folgendes:
Das Komitee für Medikamente der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte betrachtet Alkoholgenuss in der Stillzeit als vertretbar, obwohl beim Konsum großer Alkoholmengen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Es konnten keine Schädigungen durch gelegentliches Trinken oder regelmäßiges Trinken geringer Alkoholmengen (ein Glas oder weniger täglich) festgestellt werden.
Alkohol geht unbehindert in die Muttermilch über. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuss von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Alkohol wird auch unverändert aus der Milch und dem Kreislauf der Mutter ausgeschieden. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Allerdings dauert es umso länger, den Alkohol abzubauen, je mehr davon aufgenommen wurde. Bei einer Frau von 55 kg dauert es bis zu 13 Stunden, bis ein Glas eines hochprozentigen Getränks abgebaut wird.
Die Auswirkungen von Alkohol auf ein gestilltes Baby stehen in direktem Zusammenhang zu der von der Mutter konsumierten Menge.
Mäßiger bis starker Alkoholgenuss einer stillenden Mutter kann den Milchspendereflex beeinträchtigen, die Milchaufnahme des Babys hemmen, die motorische Entwicklung des Babys beeinträchtigen, langsame Gewichtszunahme und andere Nebenwirkungen beim Baby verursachen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.05.2015