hallo!
Wie sehen Sie es, wenn die Brust zu Beruhigung oder zum einschlafen, auch mehrmals am Tag und in der Nacht sowieso angeboten wird?
Wie schon bei meinem ersten Sohn (28 mo gestillt, davon das letzte Jahr nur zum einschlafen) lege ich meine Tochter für ihre Schläfchen jetzt über Tag ins Bett und meist biete ich in die Brust zum nuckeln an. Bei meinem Sohn hat das dazu geführt, dass er die Brust immer wieder gesucht hat und nicht anders einschlafen wollte.
Ich habe dadurch das Gefühl, dass wir keinen wirklichen Rhythmus haben.
3 h Abstand zwischen dem Stillen haben wir nur selten.
Bekommt meine Tochter dann zu wenig Milch, um länger satt zu sein? Trainiere ich ihr dadurch schlechte Schlafgewohnheiten an?
Was ich mir wirklich wünsche, ist, dass sie eigenständiger wird im ein- und durchgeschlafen als mein Sohn es war. Es hat mich sehr viel kraft gekostet.
Sie ist heute 14 Wochen alt und schläft jetzt nachts auch schon unruhiger als vorher.
Danke für Ihre Einschätzung
von
alessi_a
am 06.10.2014, 12:50
Antwort auf:
Brust zur Beruhigung?
Liebe alessi_a,
Ihr Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen.
Genauso wie Sie es beschreiben, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat
noch nie einem Baby geschadet. Ein vierzehn Wochen altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine
einschlafen müssen!
Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett
haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört
etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise
verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett
ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden
und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen
von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen
viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis
(noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen
und wird auch längere Schlafphasen haben.
Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für
Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat
zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung
geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene
Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht
nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt
auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im
Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich.
Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist.
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.10.2014