Hallo liebes Stillteam,
Mein kleiner ist 11 Wochen alt. Er wird seit seiner Geburt voll gestillt. Er wird voll nach Bedarf gestillt und trinkt immer so um die 20 Minuten.
Nun haben wir seit einer Woche eine Stillkrise. Er trinkt 10 Minuten an mir und fängt von jetzt auf gleich bitterlich an mit weinen. Es gibt Stillmahlzeiten da trinkt er ohne zu weinen. Zwar nicht mehr 20 Minuten lang, aber er trinkt. Dann gibt es Mahlzeiten, wo er sogar schon nach ein paar Minuten anfängt mit weinen. Meist hilft dann nur, dass stillen einzustellen und ihn rumzutragen, sonst lässt er sich gar nicht beruhigen.
Hat er Schmerzen beim Stillen oder ist es die sogenannte Brust-Schrei-Phase?
Ach so, die Windeln werden genau wie vorher regelmäßig voll gemacht.
Für eure Antwort und Hilfe bedanke ich mich im Voraus.
von
Knöpje_2015
am 23.07.2015, 15:13
Antwort auf:
Brust-Schrei-Phase
Liebe Knöpje_2015,
es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann.
Für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf’s Raten angewiesen.
Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist.
Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen.
Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige“, eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.07.2015