Betaisodona in der Stillzeit erlaubt?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Betaisodona in der Stillzeit erlaubt?

Guten Tag Frau Welter, ich habe eine kleine OP an der Schleimhaut hinter mir, die ich nun mit Betaisodona behandel. Laut Beipackzettel ist die Salbe aber nicht besonders empfehlenswert in der Stillzeit, da der Jodgehalt in die Muttermilch über geht und während der Behandlung die Schilddrüsenfunktion des Babys überwacht werden muss. Ich muss die kleine Stelle etwa noch 4 Tage weiterbehandeln. Mein behandelnder Arzt sagte, dass die Salbe, dünn auf die Stelle aufgetragen, kein Problem für das Baby sei. Kann der Jodgehalt in der Muttermilch meinem Baby (7 Monate) schaden? Was könnte im schlimmsten Fall passieren? Ich bin wirklich sehr beunruhigt und hoffe, Sie können mir weiterhelfen!

von inselbewohnerin am 21.09.2016, 14:03



Antwort auf: Betaisodona in der Stillzeit erlaubt?

Liebe inselbewohnerin, derzeit findet sich bei der Embryotox folgende Informationen bezüglich dem Einsatz von Providon-Iod (Betaisodona) in der Stillzeit: "Klinik: Iod wird stärker als jedes bisher untersuchte Medikament in der Muttermilch angereichert. Die wiederholte Desinfektion von großen Hautflächen oder eine vaginale Anwendung von iodhaltigen Desinfektionsmitteln kann zu einer Anreicherung von Iod in der Muttermilch führen und eine vorübergehende Hypothyreose beim Säugling verursachen. Empfehlung: Iodhaltige Desinfektionsmittel sollten nur kurzfristig bei kleinen Wunden und nicht im Schleimhautbereich angewendet werden. Bei versehentlich erfolgter längerer Exposition mit größeren Mengen, v.a. im Schleimhautbereich, kann eine Kontrolle der Schilddrüsenparameter beim gestillten Säugling erwogen werden." Dein behandelnder Arzt jedoch kann und sollte eine für dich individuelle Anfrage an die Embryotox in Berlin schicken. Das kostet nichts und geht in der Regel sehr schnell. Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.09.2016