Guten Abend,
Ich habe einige Fragen zur Beikosteinführung.
1. Ich würde gerne selberkochen. Allerdings habe ich recht wenig zeit, sodass ich mir gerne einen tag in der Woche nehmen möchte um für die gesamte Woche vorzukochen.
Wie mache ich das essen am besten haltbar? Ich habe einige Gläschen von einer bekannten bekommen. Kann ich darin das essen einkochen ( mit einem einkochapperrat)? Wie lange ist es dann haltbar? Oder kann ich das essen in den Gläschen einfrieren? Wie lange ist es dann haltbar?
2. Ich habe mir einen dampfgarer gekauft, brauche ich dann immerhin zusätzlich Wasser für den Brei?
3. Ich lese überall das man Fruchtsaft dabei tun soll. Am besten extra für Babys?
4. Ab wann kann man Obst geben? Auf den Hipp Gläschen steht immer nach dem 4. Monat. Mein Sohn wird jetzt 5 Monate am Montag.
5. Er ist jetzt erkältet und hatte am Montag seine 2. Impfung. Wann fange ich am besten mit der beikost an. Er hat auch eine Milcheiweiß Allergie.
6. Mit welchem Gemüse fange ich am besten an? Was können Sie empfehlen?
7. Wieviel löffelchen essen sie am Anfang? Sollte ich aufpassen das er nicht zu viel ist, wenn es ihm gefallen würde?
Ich weiß es sind sehr viele fragen. Ich hoffe sie können mir weiterhelfen.
Viele grüße
Tinki
von
tinki2015
am 28.08.2015, 18:22
Antwort auf:
Beikost
Liebe Tinki,
die ersten beiden Fragen sollten Sie im Ernährungsforum stellen, das ist nicht mein Fachgebiet.
Ein Baby braucht keinen Saft, aber Obst wäre gut, wenn Sie Fleisch geben.
Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil.
Obst sollte zuerst in gekochter Form angeboten werden. Zum einen ist es dann für den Darm des Kindes (der sich ja erst an die neue Aufgabe gewöhnen muss) besser aufschließbar und zum anderen vertragen die Kinder gekochtes Obst oft besser als rohes. Wenn ein Obst gekocht gut vertragen wird, kann es langsam auch roh angeboten werden.
Wir empfehlen in Anlehnung an die WHO auch weiterhin, Babys noch nicht so früh mit artfremder Nahrung zu füttern. Will heißen: Erst so um den vollendeten 6. Lebensmonat herum, wenn das Kind diese Reifezeichen zeigt:
• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
• der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Das Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen.
Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und ein paar Tage gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann.
Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.08.2015