Liebe Biggi, liebe Kristina,
eigentlich war es immer mein Wunsch dass sich mein Sohn, jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt, selber abstillt.
In den letzten Wochen ist das Stillen für mich leider zunehmend unangenehm geworden. Ich habe irgendwie das Gefühl für mich jetzt der Moment gekommen ist die Stillzeit zu beenden. Ich habe mit meinem Sohn schon öfters darüber gesprochen dass mir das Stillen unangenehm ist, mir manchmal weh tut und ich bald aufhören mag. Er ist dann wirklich sehr verzweifelt und weint bitterlich. Tagsüber ist es leicht ihn ab zu lenken und wir schaffen es ohne Probleme ohne Stillen aus zu kommen. Es ist nur Abends und in der Nacht sehr schwer. Ich habe mir die Methode des Abstillens nach Gordon mehrfach angesehen, kann mir das bei meinem seeehr autonomen Sohn aber nicht vorstellen...Vielleicht täusche ich mich auch. Ich weiß dass das die Methode wäre bei der ich am meisten auf unserer beider Bedürfnisse eingehen kann. Trotzdem habe ich auch Angst vor diesen Nächten.
Wir schlafen im Familienbett, wenn ich Abends da bin schläft mein Sohn nur stillende ein und das ist sogut wie immer der Fall. Meinen Mann kann ich leider nicht mit einspannen, er hat beruflich zuviel zu tun und ist nicht geregelt Zuhause.
Wäre es vielleicht unterstützend sinnvoll Salbei, Pfefferminztee oder ähnliches zu mir zu nehmen und meinem Sohn zu erklären dass die Milch jetzt leer ist?
Wirkt Pfefferminztee nach so einer langen Stilllzeit überhaupt noch gegen die Milchbildung?
Lieben Dank und viele Grüße
von
KaterchenTimo
am 26.04.2017, 23:08
Antwort auf:
Bedürfnisorientiert abstillen beim Kleinkind
Liebe Biggi, liebe Kristina,
eigentlich war es immer mein Wunsch dass sich mein Sohn, jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt, selber abstillt.
In den letzten Wochen ist das Stillen für mich leider zunehmend unangenehm geworden. Ich habe irgendwie das Gefühl für mich jetzt der Moment gekommen ist die Stillzeit zu beenden. Ich habe mit meinem Sohn schon öfters darüber gesprochen dass mir das Stillen unangenehm ist, mir manchmal weh tut und ich bald aufhören mag. Er ist dann wirklich sehr verzweifelt und weint bitterlich. Tagsüber ist es leicht ihn ab zu lenken und wir schaffen es ohne Probleme ohne Stillen aus zu kommen. Es ist nur Abends und in der Nacht sehr schwer. Ich habe mir die Methode des Abstillens nach Gordon mehrfach angesehen, kann mir das bei meinem seeehr autonomen Sohn aber nicht vorstellen...Vielleicht täusche ich mich auch. Ich weiß dass das die Methode wäre bei der ich am meisten auf unserer beider Bedürfnisse eingehen kann. Trotzdem habe ich auch Angst vor diesen Nächten.
Wir schlafen im Familienbett, wenn ich Abends da bin schläft mein Sohn nur stillende ein und das ist sogut wie immer der Fall. Meinen Mann kann ich leider nicht mit einspannen, er hat beruflich zuviel zu tun und ist nicht geregelt Zuhause.
Wäre es vielleicht unterstützend sinnvoll Salbei, Pfefferminztee oder ähnliches zu mir zu nehmen und meinem Sohn zu erklären dass die Milch jetzt leer ist?
Wirkt Pfefferminztee nach so einer langen Stilllzeit überhaupt noch gegen die Milchbildung?
Lieben Dank und viele Grüße
von
Liebe KaterchenTimo,
es ist sehr fraglich, ob es das Abstillen fördert, wenn versucht wird die Milchmenge durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel zu verringern. Unter Umständen wird das Kind dann einfach mehr und häufiger an der Brust trinken wollen, um die Milchmenge wieder zu erhöhen.
Entwicklungsbedingt stillen sehr viele Babys in diesem Alter wieder häufiger und suchen dann nicht nur die Nahrung aus der Mutterbrust, sondern auch die Sicherheit und Geborgenheit, die das Stillen automatisch mit sich bringt.
Trotzdem ist Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden.
Eine Möglichkeit ist, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, dass Du das Stillen als unangenehm empfindest und dass Du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“ oder aber „es wird nur einmal ausgepackt“.
So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren.
Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit.
Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung.
Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind.
Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es in diesem Alter!
Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert!
Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung.
Vielleicht ist es aber auch so, dass Du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck.
Ich kann dir noch einen Tipp geben: In diesem Alter hilft es oft, einen "Abstilltag" zu definieren. Dazu kannst du eine "Abstillparty" ansetzen, oder ihr vereinbart ein besonderes Abstillgeschenk, das sich dein Kleiner jetzt schon aussuchen darf, und das er an dem Tag X, den ihr vorab vereinbart, bekommen wird, weil er ja dann nicht mehr stillen wird. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von 10 bis 14 Tagen ganz gut. Ihr könnt jeden Tag darüber sprechen, dass am Tag X das letzte Mal gestillt wird, und dein Kleiner dann sein Abstillgeschenk bekommen wird. So kann er sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihm den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken.
Wenn er danach doch wieder stillen möchte, bleibst du natürlich beim Nein. Als Alternative kann es hilfreich sein, ihm das Kuscheln an der Brust zu erlauben.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 27.04.2017