Frage: Bahnen schwimmen in der Stillzeit?

Liebe Biggi, meine kleine Maus ist nun 7 Wochen alt und wird vollgestillt. Demnächst werde ich mit dem Rückbildungskurs beginnen, allerdings würde ich gerne noch zu dem wieder mit leichtem Sport anfangen, wie Fahrrad fahren und schwimmen, um meinen Körper langsam wieder in Form zu bringen? Für normales schwimmen gehen spricht ja nichts dagegen, aber kann man denn in der Stillzeit regelmäßig Bahnen schwimmen??? (1-2 pro Woche) .. Ist es "Milchabbauend" ? Wird die Muttermilch evtl. "sauer" ? Gäbe es Bedenken für oder bei der Brustmuskulatur? Wie oft oder wie viele Bahnen wären denn in Ordnung? Selbstverständlich würde ich genauso darauf achten, nach dem Schwimmen meine Brust gründlich mit klarem Wasser zu waschen und zwischen den Mahlzeiten zu gehen, Ich habe bereits meine Hebamme gefragt, jedoch sagte sie mir, dass sie es diesbezüglich nicht genau wüsste, aber sie denkt, dass es in Ordnung wäre. Stimmt das? Vielen Dank und liebe Grüße :-) Silvia

von LeaMia am 12.06.2015, 09:50



Antwort auf: Bahnen schwimmen in der Stillzeit?

Liebe Silvia, Sie sollten es mit dem Sport nur gerade zu Beginn etwas langsam angehen und auf Sportarten, die eine hohe Belastung der Oberarmmuskulatur mit sich bringen, oder bei denen ein hohes Risiko für Stöße gegen die Brust (z.B. Barrenturnen) besteht eher verzichten. Prinzipiell können Sie jedoch jede Sportart betreiben und es gibt auch (voll) stillende Spitzensportlerinnen. Beginnen Sie anfangs langsam und steigern Sie das Training, so lange es Ihnen gut geht. Es ist auch ein Ammenmärchen, dass Sport die Milchmenge zurückgehen ließe oder die Milch sauer macht oder was sonst noch so alles erzählt wird und immer wieder in der Regenbogenpresse aufgewärmt wird. Entgegen anderslautenden Veröffentlichungen in Zeitschriften, gibt es auch keinen Grund, das Stillen nach sportlicher Betätigung hinauszuschieben. Im Jahr 1992 berichteten die Zeitungen über eine Untersuchung, die sich mit der Zusammensetzung der Muttermilch vor und nach anstrengendem Training befasste und Vergleiche dazu anstellte, wie die Babys auf die vor dem Training bzw. nach dem Training abgepumpte Milch reagierten (Wallace 1992). Nach dem Training wurde in der Milch eine Erhöhung der Milchsäure festgestellt. Die Babys hätten die Milch nach dem Training weniger gerne angenommen. Die Schlussfolgerungen aus dieser Untersuchung erregten großes Aufsehen: stillende Mütter sollten ihre Babys vor dem Training stillen oder Milch für eine spätere Mahlzeit abpumpen und es vermeiden, unmittelbar im Anschluss an das Training zu stillen, eventuell sogar etwa 90 Minuten lang nicht. Diese Schlussfolgerungen sind aus mehreren Gründen zu hinterfragen. Zunächst einmal erhielten die Babys die Vor und Nachtrainings Milch mit einer Tropfpipette, einer neuen, für sie ungewohnten Art der Fütterung. Die Forscher zogen aber nicht in Betracht, dass diese veränderte Fütterungsmethode die Babys in Bezug auf ihre Akzeptanz der Milch beeinflusst haben könnte. Bei der Durchsicht der Literatur zum Thema Stillen und Sport führten Dewey und McCrory (1994) noch weitere Beispiele für die eingeschränkte Aussagekraft dieser Studie an. Die Mütter in dieser Untersuchung trainierten bis an ihre Leistungsgrenze, aber die Empfehlungen der Forscher unterscheiden nicht zwischen moderater und maximaler sportlicher Betätigung. Die Milchsäurewerte sind bei maßvoll trainierenden Müttern wahrscheinlich viel niedriger. Außerdem waren die Unterschiede in der Akzeptanz der Vor bzw. der Nachtrainingsmilch durch die Babys nur gering, auch wenn die Mütter angaben, dass die Babys die Milch nach dem Training weniger akzeptierten. Auf einer Scala von 1 (Schreien) bis 9 (Lachen) erreichte die Einschätzung einen Punktwert von 6,7 für die durchschnittliche Vortrainingsmilch und 4,7 für die durchschnittliche Nachtrainingsmilch. Es kommt noch dazu, dass keine der Mütter davon berichtete, dass ihre Babys bei einer früheren Gelegenheit negativ auf das Stillen nach dem Training reagiert hatte. Nach der Durchsicht verschiedener Studien kamen Dewey und McCrory zu dem Schluss, dass Sport bei stillenden Müttern die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit verbessert und sportliche Betätigung während der Stillzeit bei den meisten Frauen kein Gefahrenpotential birgt. Auch "ist es in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass sich aus der veränderten Akzeptanz der Muttermilch aufgrund erhöhter Milchsäurewerte nach dem Training Probleme ergeben". LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 12.06.2015



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