Frage: Baby weint an Brust

Hallo Frau Welter, unser 3 Monate alter Sohn hat seit knapp 4 Wochen sehr unruhige Nächte. Meist beginnt er zwischen 2 und 3 Uhr nachts den Kopf hin und herzuwerfen und die Beine in die Luft zu schmeissen. Wenn ich ihm dann nicht die Beine an den Bauch dücke und den Schnuller ständig wieder in den Mund schiebe, dann beginnt er zu weinen. Zwischendurch pupst er auch. Wir haben schon diverses versucht: Begaia Tropfen, Sab, Windsalbe, Kümmelzäpfchen, alles erfolglos. Die Osteopathin meinte, dass sein Darm sehr verspannt ist. Nun kommt aber auch noch hinzu, dass er an der Brust. Das begann vor etwa 3 Wochen, als mein Mann mit ihm spazieren war, leider etwas zu lang, so dass er bereits weinte als sie zu Hause ankamen. Als ich ihn dann stillen wollte, nahm er die Brustwarze nur kurz in den Mund und drückte sich dann wieder ab. Das ganze dann mehrmals hintereinander, dabei strampelt er auch mit den Beinchen. In den letzten Tagen tritt das Problem nun immer häufiger auf. Anfangs konnte ich ihm noch kurz mit einem Fläschchen Wasser dazu bringen die Brust zu nehmen, das funktioniert mittlerweile leider nicht mehr. Auf dem Hüpfball ging es die letzten beiden Tage dann noch teilweise, dass er die Brust genommen hat, aber heute auch nicht mehr. Ich weiß so langsam nicht mehr was ich machen soll... Nachts ist es übrigens kein Problem, und wenn ich ihn tagsüber anlege nachdem er geschlafen hat, geht es auch. Ich bin mittlerweile wirklich sehr verzweifelt, vielleicht haben Sie noch eine Idee was ich versuchen kann... Ich möchte ungern mit dem Stillen aufhören, aber so wie es momentan ist stresst es mich total! Vielen Dank schon mal!

von Marlen06 am 07.04.2016, 21:11



Antwort auf: Baby weint an Brust

Liebe Marlen06, ich glaube, dass dein Baby saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt und effektiv trinken KANN. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 07.04.2016



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