Baby piepst nach dem Stillen + Hüsteln

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby piepst nach dem Stillen + Hüsteln

Hallo, meine Tochter ist jetzt ein wenig über 5 Monate alt und seit kurzen macht sie 2 Sachen: 1.) hüsteln: immer wieder wenn sie am Rücken oder Bauch liegt, fängt sie immer wieder an so komisch zu hüsteln....kennt das jemand und hat eine Idee was es sein könnte? es klingt so als hätte sie was im Rachen, das sie kitzelt und sie müsste sich räuspern, aber das geht jetzt schon gut 1 Woche so , da müsste das schon weg sein, oder? Gelesen habe ich auch über eine rücklaufende magensäure und somit eine gereitzte Speiseröhre....habt ihr das schon mal gehört? 2.) nach dem Stillen fängt sie an zu fiepen wie ein kleines Meerschweinchen...das geht dann meist in ein Weinen über oder in Ansätze davon. Glaubt ihr, dass ihr da was wehtut? Normal hat sie anständig getrunken (kurz aber intensiv) und ist dann meist eingeschlafen, oder hat sich noch ein bissi hergedreht. Aktuell trinkt sie nur ganz kurz, dreht den Kopf weg und fiept, dreht ihn wieder her trinkt noch einen Schluck und reißt dann meist im Wegdrehen die Brustwarze mit, fiept wieder...und dann Wiederholung. Je nachdem wie lange ich es zulasse. Meist ist es mir nach dem 2 oder 3 Mal zu doof, außerdem tut es weh :( Kennt das jemand von Euch? Danke für Eure Hilfe! LG

von wurmi2015 am 13.09.2016, 16:13



Antwort auf: Baby piepst nach dem Stillen + Hüsteln

Liebe wurmi2015, ich denke nicht, dass es in diesem Alter zum Hüsteln wegen einem Reflux kommt, am besten fragst du bei der nächsten Untersuchung ei mal beim Arzt nach. Auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Dann kann es tatsächlich sein, dass dein Kind Schmerzen hat, dies solltest Du ärztlich abklären lassen. Nimmt dein Baby denn ausreichend zu? Wie viele nasse Windeln hat es in 24 Std.? Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 13.09.2016



Antwort auf: Baby piepst nach dem Stillen + Hüsteln

Liebe Biggi, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Hüsteln ist komischer Weise besser, tut sie nur noch ganz selten und dann glaube ich, wartet sie auf Aufmerksamkeit. (sie macht es meist, wenn ich in der Küche essen mache und ihr den Rücken zudrehe) Das mit dem Stillen ist so eine Sache. Ja, sie hat einen Schnuller, aber ansich nur im Bett zum Einschlafen, sprich Vormittags, Mittags, Nachmittags und manchmal auch abends. Ansonsten bekommt sie den gar nicht. Trinken tut sie manchmal ganz brav und ganz ruhig, schläft auch manchmal ein. Dann zappelt sie wieder so wild herum, spielt mit ihren Zehen, wippt mit dem Becken auf und ab etc und ja, manchmal streckt sie sich richtig durch. Ich versuche sie dann fester zu nehmen, ihre Beinchen richtig in den Arm zu nehmen um sie damit zu beruhigen, aber manchmal wird sie dadurch noch "wütender" Abends geh ich dann mit ihr ins Bett und still sie im Liegen...das funktioniert, auch wenn sie da immer wieder mal absetzt, piepst und unzufrieden wirkt...nach einer Zeit drehe ich sie wieder zu mir und dann trinkt sie weiter, bis sie schlussendlich einschläft. Nachts trinkt sie am bravsten, ganz ruhig, saugt super und so... Saugverwirrung mag ich gar nicht...wir fangen demnächst zwar an die mittagsmahlzeit durch "echte Nahrung" zu ersetzen, aber abstillen will ich noch gar nicht. Soll ich den Schnuller mal weglassen oder sie einfach versuchen so einzuwickeln wie du sagst... Am Donnerstag gehen wir zum erstem Mal impfen..also zum ersten mal mit Spritze. ich hoffe sie verträgt es gut. Danke Dir nochmals für die Hilfe!! VLG

von wurmi2015 am 19.09.2016, 17:11



Antwort auf: Baby piepst nach dem Stillen + Hüsteln

Nachtrag: zunehmen tut sie brav. Geboren mit 3.660 hat sie jetzt 7.700 , also ich denke das passt. Wir kontrollieren auch zwischendurch immer wieder das Gewicht....

von wurmi2015 am 19.09.2016, 17:45