Liebe Frau Welter,
meine Tochter kam in der 35+5 SSW auf die Welt. Sie wog damals nur 2450 g. Nun wird sie am 26. Mai 9 Monate alt und wiegt grad 6,1 kg. Sie isst recht gut bis auf den Ostbrei. Sie bekommt gerade die 4 Zähne oben und verweigert diesen total. Auch wenn ich nur Karotte beimische wird dieser ausgespuckt. Zudem wird sie noch sicher 8 x gestillt. Meine Frage nun was kann ich alternativ geben zum Brei und wann hört das auf dass sie auch noch sooft Milch möchte? Nachts muss ich z.B. noch 3 x stillen. Ist das normal? Müssen Frühchen viell. mehr essen um alles auzuholen? SIe ist schon sehr gewachsen, ca 23 cm. Der Kinderarzt ist zufrieden und meint auch ich soll mich nicht beunruhigen.
Herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Nicole
von
nocki77
am 20.05.2015, 11:58
Antwort auf:
Baby mag keinen Frucht-Getreide-Brei
Liebe Nicole,
in diesem Alter sollte das Wort BEIkost noch wörtlich genommen werden, noch sollte Milch die Hauptnahrungsquelle des Kindes sein.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit
neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Du könntest jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei!
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probier es einfach einmal aus.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.05.2015