Frage: Baby dockt sich nie alleine ab

Hallo ihr zwei! Meine Tochter ist nun 4 Monate alt. Bis sie 8 Wochen war, hat sie sich tagsüber und abends irgendwann abgedockt und war entweder wach oder hat geschlafen. Ab da änderte es sich, dass sie abends nur noch an der Brust einschlief und ich sie irgendwann lösen musste. Seit sie 12 Wochen ist, ist es nun so, dass sie sowohl abends als auch tagsüber nur an der Brust einschläft (oder im Tuch oder im Kinderwagen). Eigentlich stört mich das nicht, ABER tagsüber schläft sie mittlerweile auch nur noch an der Brust weiter. Heißt sie liegt dann gut eine Stunde neben/auf mir. In weeeenigen Ausnahmefällen gelingt ein Austausch hin zum Nuckel, meist wird sie dann aber nach 10 Min wach. Ablegen ohne Nuckel geht hingegen gar nicht. Eigentlich sollte sie nie einen bekommen, aber da sie gar nicht mehr allein schläft, komme ich sonst zu gar nichts. Ich habe das immer auf die jeweiligen Sprünge geschoben...aber mit jedem Sprung kam noch mehr/länger Brust hinzu. Gibt es irgendwelche Tricks damit das Abdocken (wieder) klappt und die Maus weiterschläft...oder ist das einfach manchmal so?

von Hämamatom am 29.11.2016, 10:29



Antwort auf: Baby dockt sich nie alleine ab

Liebe Hämamatom, ich denke, dass dein Kind nicht unbedingt nur Hunger hat, sondern vermehrt deine Nähe braucht. Deine Sorge, ob deine Maus je lernen wird, auch ohne Brust klar zu kommen, kann ich sehr gut nachvollziehen, und ich stelle mir vor, dass du sicher am Anschlag bist durch die extreme Frequenz. Aber ja: Sie schaffen es wirklich, wenn sie soweit sind. Nur wie lange es dauert bis zu diesem "wenn" ist sehr unterschiedlich. Kennst du "Das 24-Stunden-Baby" von Sears? Seine Tochter, mit der er damals diese Erfahrungen gemacht hat, ist das beste Beispiel dafür, dass es wirklich klappt: Auch sie können eigenständige, unabhängige, glückliche Menschen werden, und all das, was du jetzt dafür gibst, dient ihr als "Nahrung" weit über das Füttern hinaus. Schau du, dass du gut auf dich achtest, Ruhepausen findest, vielleicht mal jemanden, der morgens oder am Nachmittag mit der Kleinen im Tragetuch spazieren geht, damit du dich ausruhen oder in die warme Wanne legen kannst. Und hast Du es schon einmal mit dem Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-). Außerdem möchte ich dir empfehlen (sofern du nicht privat versichert bist), dich von deinem Hausarzt krank schreiben und dir eine Haushaltshilfe verschreiben zu lassen (dazu musst du erklären, dass dein Mann nicht zuhause bleiben kann und auch sonst niemand in der Familie da ist, der sich um die Versorgung deines Kindes [das ist der erforderliche Wortlaut!] kümmern kann. Wenn du erst einmal Entlastung im Alltag hast, hast du etwas mehr Luft um durchzuschnaufen. Und um dich jedes Mal, wenn auch dein Kind ruht, selbst (mit) ins Bett zu legen! Ehrlich gesagt ist DIESER Schritt meist auch recht schnell in Angriff genommen, ein Termin beim Hausarzt reicht, dann ein Anruf bei der Nachbarschaftshilfe, Sozialstation oder Kinderbüro (je nachdem, wer sich bei euch um das Thema "Haushaltshilfe im Krankheitsfall" kümmert). Das "Problem Kind" braucht meist mehr Zeit... Kopf hoch, es wird besser! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.11.2016