Hallo liebe Stillberatung,
meine Tochter Paulina wird am Samstag 6 Monate alt. Seit ein paar Tagen haben wir mitunter Stillabstände von 4 Stunden tagsüber.
Wir hatten heute die U5 und laut der Kinderärztin gedeiht sie ganz wunderbar, trotzdem mache ich mir irgendwie Gedanken.
Produziere ich dann nicht weniger Milch, wenn Paulina seltener saugt?
Ich habe das Gefühl, dass sie zwischen Müdigkeit und hunger gar nicht unterscheidet. Wenn sie müde ist, dann will sie an die Brust...sonst eigentlich nicht...soll ich auch über die 4 Stunden hinaus abwarten, bis sie sich meldet?
Wir kamen heute nur auf 3-4 Stillmahlzeiten seit 6 Uhr früh.
Wären 3 Mahlzeiten nicht zu wenig?
Sie bekommt mittags ab und zu ein paar Löffelchen Brei als Beikost, aber sie isst wirklich nicht viel, sodass ich sie hinterher einfach anlege.
Sie verlangt von selbst aber nicht danach. Die Beikost gebe ich ihr einfach so zwischendrin, wenn ich denke, dass sie doch langsam eigentlich mal hunger haben müsste.
Achso...wenn wir stillen, dann schläft sie meistens ja dabei ein, sodass wir meistens eine ganze Stunde stillen.
Wenn wir spazieren gehen/fahren, schläft sie dabei ein und macht danach nicht wirklich anstalten hunger zu haben...
soll ich wirklich einfach mal abwarten?
Ich habe echt Angst, dass mir dadurch irgendwann Milch fehlt.
Liebe Grüße,
Andrea
von
AndreaSt
am 09.02.2017, 17:24
Antwort auf:
Baby (6 Monate) hat nur alle 4 Std ca hunger
Liebe Andrea,
nur vier Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden ist in der Tat recht ungewöhnlich für ein so kleines Baby. Wie sieht es denn mit den nassen Windeln, der Gewichtskurve, dem Längenwachstum und der Zunahme des Kopfumfanges bei deiner Tochter aus? Entwickelt sie sich altersgerecht und gedeiht sie gut? Wenn dein Kind mit so wenigen Stillmahlzeiten gut gedeiht, dann wirst Du nichts verändern müssen und dein Kind gehört zu den ganz wenigen Babys, die mit einer derartig geringen Zahl von Stillzeiten auskommt.
Wenn dein Kind jedoch nicht genügend nasse Windeln hat und auch nur zögerlich zunimmt (nicht mindestens 150 g pro Woche im Schnitt, ausgehend vom niedrigsten Gewicht gerechnet), dann besteht ein Handlungsbedarf und Du musst öfter anlegen, eventuell sogar zum Anlegen wecken. Es gibt nämlich ruhige Kinder, die so ruhig sind, dass sie sich selbst bei Hunger nicht melden und diese "pflegeleichten" Babys können dann zu wenig Nahrung bekommen, nehmen nicht genügend zu usw. In einem solchen Fall, muss die Mutter regulierend eingreifen und das Kind zu häufigerem Stillen anregen.
Wie gesagt, schau dir dein Baby an, tägliches Wiegen ist nicht notwendig. Hier noch einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von etwa 100 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.02.2017