Liebe Biggi, liebe Kristina, ich folge ja schon lange Eurem Forum hier und bin weiterhin sehr dankbar, dass Ihr mir mit Eurer unermüdlichen Arbeit geholfen habt, immer wieder dieselben Fragen geduldig und hilfreich zu beantworten, so dass wir hier mittlerweile seit 34 Monaten gern und erfolgreich stillen. Weil immer wieder Sorgen und Fragen um das längere Stillen kommen, eigentlich würde ich es eher "das nicht verkürzte Stillen" nennen, dachte ich, dies ist eine nette Anekdote, die zeigt, wie schön und hilfreich es sein kann: Meine Tochter, gut 34 Monate alt, brachte ich heute wie immer zu Bett, indem sie vorher noch im Bett ausgiebig stillte, um dann in ihr Beistellbettchen zu krabbeln und da einzuschlafen. Währenddessen begann ein Nachbarskind (knapp 2) oben zu weinen. Wegen der offenen Fenster hörten wir das sehr deutlich. Wir kennen den Jungen schon ganz gut. Mein Kind meinte daraufhin: "Der muss mal schnubbeln (stillen)." Woraufhin ich ihr erklärte, dass er das nicht mehr dürfe. Das fand mein Kind sehr traurig. "Dann muss sie ihn jetzt mal wieder schnubbeln lassen.", meinte sie energisch. Ich erklärte ihr, dass er das nicht mehr könne, weil es schon so lange her sei, dass er es das letzte Mal gemacht habe und das nun verlernt habe. Seine Mama würde ihn aber bestimmt auch anders trösten, ein Lied vorsingen, streicheln, kuscheln usw. Längere Pause. Dann meinte sie: "Die meisten Kinder dürfen noch schnubbeln, wenn sie älter werden." Woraufhin ich ihr sagte, dass das nicht stimme, es seien nur ganz wenige in unserem Land, die so lange stillen dürften wie sie selbst. Daraufhin war sie ganz kurz still, dann fing sie bitterlich an zu weinen und schluchzte: "Ich bin so traurig, weil die Kinder das nicht dürfen, wo das doch SO schön ist!" Sie kam gar nicht darüber weg. Irgendwie bin ich noch immer sehr gerührt und dachte, diese Anekdote hilft vielleicht auch, wenn jemand aufgrund des starken gesellschaftlichen Gegenwindes zweifelt, ob es richtig ist, das Kind entscheiden zu lassen, wie lange es stillen möchte. Nebenbei erwähnt: Kind schläft ohne zu stillen ein, auch ohne mich. Sie schläft gewöhnlich durch. Sie wartet auch, wenn ich keine Zeit habe, bis ein geeigneter Zeitpunkt zum Stillen gekommen ist, spielt so lange, wenn ich ihr sage, dass ich erst mit einer Sache fertig werden möchte und das dann geht. Papa kann sie problemlos ins Bett bringen, und Spielkreis ohne Mama war kein Problem. Auf den Kindergarten freut sie sich riesig. Sie isst mittlerweile reichlich (was lange, lange Zeit nicht so war), obwohl sie noch immer viel stillt, ist sehr fit, unabhängig und geht offen auf Leute, vor allem andere Kinder, zu. Alle Unkereien also (Kind wird nie von selbst schlafen können, nicht durchschlafen, abhängig von Mama bleiben etc.pp.) haben sich als komplett falsch erwiesen. Kurz: Es gibt keinen Grund, die Stillzeit zu verkürzen, außer die Mutter muss oder möchte das selbst, wofür es sicher Gründe gibt. Ich danke Euch für Eure wunderbare, wichtige Arbeit und möchte allen Frauen Mut machen, sich nicht beirren zu lassen und dem Gefühl zu folgen, das zu tun, was für Euch mit Eurem Kind das Richtige ist, egal, was andere sagen. Ganz liebe Grüße Sileick
Mitglied inaktiv - 11.09.2014, 00:32