Alleinerziehend...abstillen eines 15 Monate alten Kindes - wann und wie?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Alleinerziehend...abstillen eines 15 Monate alten Kindes - wann und wie?

Liebe Stillberaterin, ich quäle mich mit der Frage, WANN und WIE ich meine 15 Monate alte Tochter abstillen soll. Kurz zu den Fakten: Ich habe sie (ungeplant) 10 Monate voll gestillt, dann hat sie ganz langsam angefangen, feste Nahrung zu akzeptieren. Sie isst bist heute sehr wenig und verweigert öfters ganze Mahlzeiten, sowohl daheim als auch in der Krippe. Dort wurde sie mit 12 Monaten sehr sanft eingewöhnt, mit 14 Monaten begann ich wieder zu arbeiten. Klappt soweit alles super, allerdings begann sie 4 Wochen nach Beginn des Krippenbesuchs eine "Dauererkältung" zu entwickeln. Daher frage ich mich, ob ich mit dem Abstillen nicht noch warten sollte, bis der Infekt sich gelegt hat. Aktuell stille ich unter der Woche nachmittags bis früh morgens, insgesamt noch 4 bis 6 mal in 24 h, am WE öfter. Außer gelegentlich nachmittags biete ich ihr die Brust schon lange nicht mehr von selber an, sondern warte, bis sie sie einfordert. Ich hatte gehofft, sie würde irgendwann von selber die Lust verlieren, doch leider ist das Gegenteil der Fall: Sie fordert inzwischen vehement "ihre Brust", zieht und zerrt an meiner Kleidung und bekommt wahre Tobsuchtsanfälle bzw. verfällt in tiefste Verzweiflung, wenn ich ihr die Brust verweigere. Genau diese "Fremdbestimmung" ist es aber, die mich langsam wirklich stört. Hinzu kommt, dass sie nachts nach fast jedem Stillen spuckt, was für viel Unruhe sorgt. [Wir haben hier ein Refluxproblem, das eigentlich schon seit 1/4 Jahr gut war, aber nun durch den Husten wieder aktuell wurde.] Das sind die Gründe, die in mir den Wunsch abzustillen immer größer werden lassen. Ich habe es schon ein paar Mal eher halbherzig versucht. Aber nach einer Nacht voller Weinen dann meistens schon gegen Morgen wieder gestillt. Meist bin ich einfach viel zu müde und muss ja auch morgens raus. Abnehmen kann mir das Kind niemand. Obwohl sie Wasser und Kuhmilch trinkt, hat sie daran nachts überhaupt kein Interesse. Auf den Arm nehmen und im Sitzen weiterschlafen hilft nur, wenn sie wirklich sehr müde ist. Entschuldigung, ist doch etwas länger geworden. Über eine gelegentliche Antwort würde ich mich sehr freuen und BEDANKE mich vorab schon mal ganz HERZLICH.

von hollerfee am 14.11.2014, 21:30



Antwort auf: Alleinerziehend...abstillen eines 15 Monate alten Kindes - wann und wie?

Liebe hollerfee, ganz unter uns: Auch ich habe "ungewollt" viel länger gestillt, als je gedacht, und ich glaube, vielen hier geht es ganz ähnlich. Das liegt einfach schon einmal daran, dass man mit einer bestimmten Vorstellung übers Stillen damit anfängt, und später die Dinge ihren eigenen Lauf nehmen. Die natürliche Stillzeit hat nichts mit den 6 Monaten zu tun, die uns immer im Kopf herum schwirren, weil sie irgend jemand mit kommerziellem Interesse dort hineingesetzt hat. Unsere Kinder wissen davon nichts, sie folgen ihren Instinkten, und die sind heute nicht wesentlich anders als vor 1000 Jahren! Nun aber zu deinem Thema: Ich würde tatsächlich auch vom Abstillen zu diesem Zeitpunkt abraten, weil deine Maus offensichtlich noch zu kämpfen hat. Es wäre untypisch, dass ein Einjähriges von alleine abstillt. In der Regel ist es genau so, wie du schreibst: Sie stillen in diesem Alter meist sogar häufiger als zuvor. Das ist völlig normal! Abstillen, ganz von alleine, passiert meist erst viel viel später. Natürlich verstehe ich dich gut, dass du die Fremdbestimmung nicht magst. Gleichzeitig kannst du dein Kind nicht zwingen, schneller zu reifen. Du hast ja auch das Problem, dass du die gesamte Last allein auf deinen Schultern tragen musst, Job und Kind unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach, und wo bleibt dann noch Zeit für dich? Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht. Momentan ist es bei dir wirklich heftig, und ich kann dir auf jeden Fall auch ans Herz legen, dass du tagsüber wann immer möglich versuchst, eine Ruhepause zu finden. Das kann so aussehen, dass du bei der Arbeit die Mittagspause für ein Nickerchen nutzt... Es sind anstrengende Monate, aber sie gehen vorbei! Deine Kleine entwickelt sich so rasant, dass für sie zwei oder drei Monate einen riesigen Unterschied machen können. Für dich ist es eine Durststrecke, zweifelsfrei, aber vielleicht gibt es noch Möglichkeiten, die dir Entlastung schenken. Etwa, dass du deine Maus mit in dein Bett nimmst, damit du nachts nicht aufstehen musst, oder dass du eine gute Babysitterin findest, die sich liebevoll regelmäßig um die Kleine kümmert, während du mal eine Stunde Mittagsschlaf am Nachmittag bekommst? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 15.11.2014



Antwort auf: Alleinerziehend...abstillen eines 15 Monate alten Kindes - wann und wie?

Hm...das war nur gar nicht die Antwort, die ich erwartet habe, aber trotzdem vielen Dank. Es tut gut, einmal Bestätigung zu bekommen für das (lange) Stillen!

von hollerfee am 15.11.2014, 19:34



Antwort auf: Alleinerziehend...abstillen eines 15 Monate alten Kindes - wann und wie?

Meine ist drei und stillt noch, und wir können das beide genießen. Es ist kein langes, sondern unverkürztes Stillen, zumindest wenn man sich in der Welt mal so umschaut. ;-) Längst ist es nicht mehr so, dass man das Gefühl hat, alle halbe Stunde parat stehen zu müssen, sondern irgendwie hat sich eine ganz liebevolle, von gegenseitigem Respekt erfüllte Stillbeziehung eingespielt. Ich würde es nicht missen wollen, vor allem, wenn besondere Ereignisse anstehen oder Infekte dran sind! Aber in dem Alter Deines Kindes kann man schon etwas lenken. Was ich hilfreich fand, war die Erfahrung, dass es nicht schadet, dem Kind, wenns gar zu schwer fällt, noch mal entgegenzukommen. Z.B. gab es, als unsere Tochter schon durchschlief (mit ca. 18 Monaten) Phasen, in denen sie aufwachte und stillen wollte. Wenn sie gar zu sehr weinte, habe ich gesagt: "Ganz kurz stillen?" Sie stimmte zu, stillte, und ich konnte sie schnell wieder in ihr Bett bewegen, sie hatte ja zugestimmt, nur kurz zu stillen, und dazu stand sie auch in 90% der Fälle. Das hat die Nächte nicht unruhiger gemacht, ihr nur mehr Sicherheit vermittelt, so dass sie es letztendlich noch besser loslassen konnte. Ich habe sie nie groß schreien lassen. Ich wünsch Dir, dass Ihr einen guten Weg für Euch findet! LG Sileick

Mitglied inaktiv - 16.11.2014, 13:45



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