Hallo,
ich befinde mich in einem Dilemma. Ich hatte wochenlang Magenschmerzen und immer wieder Durchfall. Die Ärztin, zu der ich ging testete auf Helicobacter. Der Test war positiv. Nun sagte sie, ich müsse zwei Antibiotika nehmen, wovon eines nicht mit Stillen vereinbar sei. Bei Embryotox habe ich gelesen, dass eine Behandlung möglich sei. Sie wollte davon nichts wissen und sagte, ich solle mich melden, wenn ich abgestillt habe. Ich bin daraufhin zu einer anderen Ärztin gegangen. Die will mich nun zu einer Magen- und Darmspiegelung schicken. Dafür bekäme ich eine starke Beruhigungsspritze und könnte auch zweieinhalb Tage lang nicht stillen. Ich weiß nicht wie ich das machen soll! Meine Tochter ist 10 Monate alt und es wäre der Supergau innerhalb weniger Wochen abzustillen. Ich kann ihr ja nicht erklären, dass es nur drei Nächte sind.
Abgesehen von der Entscheidung ob ich eine Magenspiegelung machen lasse oder nicht, stehe ich vor der unschönen Herausforderung, möglichst schnell Abstillen zu müssen. Wie stille ich denn möglichst schnell, aber nicht gewaltsam ab? Danke für eine Antwort und viele herzliche Grüße
Sabine
von
waynona111
am 20.10.2016, 22:26
Antwort auf:
Abstillen wegen Helicobacter bzw Magenspiegelung?
Liebe Sabine,
ob du nun weiterstillst oder abstillst, ist alleine deine Entscheidung!
Fakt ist, dass es für fast jede Situation Möglichkeiten einer stillverträglichen Behandlung gibt und es ist Unsinn, dass eine stillende Frau „tapfer durchhält“, statt sich adäquat behandeln zu lassen und auch eine Magenspiegelung ist kein Abstillgrund und verlangt keine besonders lange Stillpause. In der Regel kann das Kind wieder angelegt werden, sobald die Mutter es selbst halten kann.
Ganz generell gilt: Ein Krankenhausaufenthalt oder auch eine Operation oder Magenspiegelung ist nicht sofort ein Abstillgrund. Es gibt nur sehr wenige Situationen, die hier ein Abstillen erforderlich machen würde (z.B. eine Chemotherapie bei einer Krebserkrankung oder eine Therapie mit radioaktiven Substanzen). Wenn Du also nicht gerade eine so schwerwiegende Erkrankung hast dann gibt es jetzt keinen Grund abzustillen. Du kannst im Prinzip stillen, bis unmittelbar vor der Spiegelung und auch gleich wieder nach der Operation, sobald Du wach genug bist, um dein Kind selbst zu halten. Narkosemittel, Schmerzmittel und was sonst noch erforderlich ist, können so gewählt werden, dass es mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Eventuell müssen die Ärzte nachschauen, welche Medikamente für stillenden Mütter geeignet sind oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie (Embryotox) in Berlin (Tel.: 030-450-525700) nach.
Lass dich nicht abwimmeln, eine Magenspiegelung ist KEIN Abstillgrund für drei Tage!!
Und embryotox kannst Du absolut vertrauen. Deine Ärztin soll dort anrufen, dieses Recht hast Du!!!! Sprich mit ihr und sage ihr, wie wichtig dir das Stillen ist!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.10.2016