Liebe Frau Welter,
Ich stille meinen nun fast dreijährigen Sohn seitdem er 10 Monate ist nur noch abends zum Einschlafen und nachts ein- bis zweimal.
Nun finde ich aber, dass es an der Zeit ist abzustillen. Er hat auch schon mit meinem Mann bei meinen Schwiegereltern übernachtet, was auch kein Problem ist. Sprich, das Stillen ist für ihn reine Gewohnheit.
1. Was kann ich gegen den Druck, der ja entsteht, wenn er nicht stillt, tun? Ich versuche auszustreichen, aber so recht gelingt mir das nicht. Die Brüste werden hart.
Ich habe ihn dann sogar tagsüber an die Brust gelassen, weil es nicht anders ging. Soll ich mir eine Pumpe besorgen?
2. Wie kann ich meinem Sohn erklären, dass die Stillzeit nun langsam zu Ende geht? Ich möchte es so sanft wie möglich gestalten.
Vielen herzlichen Dank im voraus.
von
Blaugrau123
am 12.07.2016, 13:38
Antwort auf:
Abstillen und Druck in den Brüsten
Liebe Blaugrau123,
es klingt ganz so, als hättest du einen Milchstau. Der tritt gern erst einige Tage nach dem Abstillen auf - die Brust hört ja nicht von einem Tag auf den anderen wirklich auf, Milch zu produzieren...
Solange die Brust spannt pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus (soll ich dir noch ein paar Tipps dazu geben?), dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Danach kannst du die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Es gibt auch andere naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
Ich kann dir diesen Vorschlag machen: In diesem Alter hilft es oft, einen "Abstilltag" zu definieren. Dazu kannst du eine "Abstillparty" ansetzen, oder ihr vereinbart ein besonderes Abstillgeschenk, das sich dein Sohn jetzt schon aussuchen darf, und das er an dem Tag X, den ihr vorab vereinbart, bekommen wird, weil er ja dann nicht mehr stillen wird. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von 10 bis 14 Tagen ganz gut. Ihr könnt jeden Tag darüber sprechen, dass am Tag X das letzte Mal gestillt wird, und dein Kleiner dann sein Abstillgeschenk bekommen wird. So kann er sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihm den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken.
Wenn er danach doch wieder stillen möchte, bleibst du natürlich beim Nein. Als Alternative kann es hilfreich sein, ihm das Kuscheln an der Brust zu erlauben.
Du kannst es auch langsamer angehen lassen und das Einschlafstillen noch beibehalten, nur Nachts darf dein Kind dann einfach nicht mehr an die Brust.
Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung
Ich hoffe, es klappt!
LLLiebe Grüße,
Biggi
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.07.2016