Abstillen trotz ständigem Milchstau

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillen trotz ständigem Milchstau

Hallo Biggi, ich möchte mein 9,5 Monate altes Kind langsam abstillen. Bisher bekommt er drei Breimahlzeiten am Tag und wird noch jedes Mal nachgestillt. Fläschchen nimmt er nur mit Wasser, alle Versuche mit Milchpulver sind bislang fehl geschlagen... Insgesamt kommen wir mit nachts auf 7x stillen am Tag. Nun habe ich seit geraumer Zeit das Problem, dass beim kleinsten bisschen Stress ein Milchstau in der rechten Brust aufflammt. Die Empfehlung meiner Hebamme eine Weile alle 2 Std abzupumpen hat langfristig auch nicht geholfen. Wie komme ich nur aus diesem Teufelskreis wieder raus? Wie schaffe ich es nun langsam doch abzustillen - Wissen Sie mir einen Rat? Viele Grüße Brownie

von Brownie am 03.04.2014, 20:07



Antwort auf: Abstillen trotz ständigem Milchstau

Liebe Brownie, gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Sie können anfangs auch abgepumpte Muttermilch geben und diese mit Säuglingsmilch mischen. Probieren Sie auch verschiedene Sorten aus, manche schmecken tatsächlich besser. Mit der Zeit geben Sie immer weniger Muttermilch und dafür mehr Säuglingsmilch, meist klappt das ganz gut. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 03.04.2014



Antwort auf: Abstillen trotz ständigem Milchstau

Liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort! Sollte ich zusätzlich gleich von Anfang an Pfefferminz/ Salbeitee trinken und Globuli Phytolacca D2 nehmen oder wäre das zuviel des Guten? Verschiedene Milchmarken habe ich schon durch und auch welche gefunden, die er als Brei nimmt - aber eben nicht aus der Flasche, genauso wie die abgepumpte Muttermilch... Nach den Breimahlzeiten wäre ein Fläschchen statt Stillen wahrscheinlich dann überflüssig? Wenn ich das Abstillen ziehe bis er 1 Jahr alt wird, müsste es ja auch ganz ohne zusätzliche Säuglingsmilch gehen oder wird sein Bedarf dann nicht mehr gestillt? Vielen lieben Dank, Brownie

von Brownie am 04.04.2014, 16:47



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