Ich möchte mein Baby (9 Monate) abstillen. Es ist nur nicht so einfach, da es keine Flasche nimmt.
Derzeit bekommt es
morgens: Obst-Getreidebrei
mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei
nachmittags: Obst-Getreidebrei
abends: Milch-Getreidebrei mit Pre Nahrung angerührt
Vor dem Zubettgehen, gegen 19:30 Uhr gebe ich die Brust und noch einmal in der Nacht.
Es war ein beschwerlicher Weg bis dahin, da der Breistart sehr holprig war.
Da ich nun 40 bin und gerne noch ein weiteres Baby hätte muss/will ich definitiv abstillen, da wir auf unser erstes Baby sehr lange warten mussten.
Wie schaffe ich es nun diese beiden Male (abends und nachts) wegzulassen, bzw. zu ersetzen?
Meines Wissens benötigt ein Baby bis zum ersten Geburtstag nun mit neun Monaten noch zwei Milchmahlzeiten.
Ich könnte morgens noch einen Milchbrei anstatt Obstbrei geben?
Was mache ich nachts? Muss ich dann eben das Schreien aushalten, denn mein Baby geht sehr gerne an die Brust, wenn ich es nicht "ranlasse"?
Über Tipps wäre ich dankbar.
von
Janosch77
am 22.02.2017, 13:20
Antwort auf:
Abstillen erwünscht
Liebe Janosch77,
im ganzen ersten Jahr sollte Milch die Hauptnahrungsquelle sein und Ihr Baby ist noch zu jung für so viel Beikost.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Wenn Sie also abstillen möchten, sollten Sie noch Säuglingsmilch anbieten.
Sie könnten anfangs Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut. Auch muss die Milch nicht mit der Flasche angeboten werden, die Tasse bietet sich in diesem Alter schon gut an.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche oder eine Tasse anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher MahlzeitSie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Beim Abstillen könnten Sie anfangs auch Muttermilch mit Säuglingsmilch mischen und dann immer weiter strecken, das klappt meist ganz gut.
Auch können Sie verschiedene Sorten ausprobieren, da sie tatsächlich recht unterschiedlich schmecken.
Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können:
- versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist;
- lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird;
- anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt;
- Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht;
- der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden;
- versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger;
- versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen;
- vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser;
- probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft;
- versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, er kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden;
Versuchen Sie verschiedene Sorten der Säuglingsmilch aus und wie gesagt, oft klappt es mit abgepumpter Muttermilch am besten!
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.02.2017