Abstillen aber wie???? Kind schläft NUR an der Brust ein

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen aber wie???? Kind schläft NUR an der Brust ein

Meine Kleine ist nun 8 Monate und 1 Woche alt, ist ca. 74 cm groß und wiegt stolze 11 Kilo. Ich möchte nun gerne absstillen, da ich das Stillen körperlich kaum noch schaffe und die Kleine ja auch so extrem proper ist. Ich weiss aber nicht, wie ich das am Besten angehe, da die Kleine ausschließlich an der Brust einschläft (auer vielleicht mal im Auto). Unser Tag sieht so aus: Mittags gibt es Gemüsebrei oder Getreidebrei (milchfrei) mit selbstgemachtem Obstmus oder püriertem Obst, danach wird im dunklen Kinderzimmer gestillt, sie schläft an der Brust ein, ich lege sie schlafend ins Bett. Nachmittags gibt es eine halbe Portion Getreidebrei (milchfrei) und etwas Obst/Obstpüree (selbstgemacht) oder auch Zwieback-Brei mit Obst und abends gibt es entweder Gemüsebrei oder Abendbrei (mit Milch von Milupa) oder ½ Portion Abendbrei und ½ Portion Getreidebrei ohne Milch. Danach singe ich ihr ein Lied beim Umziehen, mache sie fertig, wir sagen Kuscheltierchen usw. Gute Nacht, ich stille sie im Dunklen, sie schläft dabei ein, ich lege sie schlafend ins Bett (wenn sie noch unruhig beim Stillen ist, lasse ich die Spieluhr (das Babyfon) laufen, das geht 10 Minuten und hilft. Wenn ich sie zu früh ablege, dann ist Geschrei. Sie ist noch nie (!!) „so“ eingeschlafen. Es funktioniert einfach nicht, dass sie ohne Stillen und dabei einschlafen einschläft. Sie kommt dann meist so nach 10 oder 20 Minuten, stillt noch kurz, schläft dabei ein, ich lege sie schlafend ab. Das wiederholt sich meist noch ein oder zweimal. Dann schläft sie bis 23.30, stillt ca. 20-30 Minuten, schläft dabei ein, ich lege sie schlafend ins Bett. Bis ca. 3.30 oder 4 Uhr schläft sie dann wieder, stillt wieder ca. 30 Minuten und schläft dabei ein, ich lege sie schlafend hin. Gegen 5.30/6 Uhr ist sie dann wach, dann stillt sie zwar, lässt sich aber nicht mehr hinlegen. Vor Kurzem hat es noch funktioniert, dass ich sie dann mit zu uns ins Bett genommen und dort nochmal kurz gestillt habe, dann ist sie eingeschlafen. Seit ca. 2 Wochen funktioniert das aber leider nicht mehr, sie turnt im Bett herum, erzählt usw. aber an Einschlafen ist nicht zu denken. Ich stehe dann mit ihr auf. Gegen 9 Uhr ist sie dann hundemüde, dann lege ich mich entweder mit ihr in unser Bett, sie schläft beim Stillen ein, schläft ca. 20 Minuten oder ich stille sie im dunklen Kinderzimmer und lege sie schlafend ab, dann schläft sie auch ca. 20 Minuten. Ich stille sie in einem Sessel, der neben ihrem Bett im Kinderzimmer steht – das ist zwar kuschelig für mich (und sie sicher auch), aber das Aufstehen aus dem Sessel mit dem schlafenden Kind und das Ablegen ins Bett ist körperlich extrem anstrengend für mich, da ich Rheuma und eine teilversteifte Wirbelsäule habe. Auch ich wurde gewarnt, nur Einschlafstillen zu praktizieren, da man dieses liebgewonnene Ritual wohl schwer los wird. Hier im Forum lese ich von Müttern, die noch Zweijährige Einschlafstillen.... Ich lege sie grundsätzlich zum Schlafen, wenn sie Anzeichen von Müdigkeit zeigt (Augen reiben, Ohren reiben, auf Daumen herumkauen). Das Ganze hat derzeit auch nichts mit Zahnen oder so zu tun. Die beschriebenen Situationen sind etwa immer gleich. Außer einem Gläschen mit Fisch pro Woche sind die Gemüsebreie selbst gemacht und das Obstpüree genauso, sie bekommt insgesamt 2 x Obst und 1 x Gemüse am Tag, ansonsten bis auf den Abendbrei Milchfreie Getreidebreie. Mir wurde von der Pekip-Leiterin gesagt, dass meine Kleine viel zu viel Milchmahlzeiten bekommt und sie daher so kräftig ist, das sei alles viel zu viel Eiweiß - alleine die vielen Stillmahlzeiten.... Letzte Woche habe ich sie einmal zu früh abgelegt, dann hat sie Gebrüllt, ich habe sie gestreichelt, auf den Arm genommen usw. Erst nach über 1 Stunde Schreien ist sie dann letztendlich eingeschlafen und ich war nervlich am Ende - sie sowieso. Doch sowas möchte ich nicht jeden Tag (mehrmals) mitmachen. Ich habe das Buch „jedes Kind kann Schlafen lernen“, aber richtig durchlesen konnte ich es bisher nicht – meine Kleine schläft ja eher wenig und kurz und ich komme einfach nicht zum Lesen derzeit.... Wobei mich viele vor solchen Schlaftrainings gewarnt haben. Aber etwas muss ich ja machen, wenn ich sie nicht die nächsten Jahre zum Einschlafen Stillen möchte... Das Buch „Schlafen und Wachen“ von der LLL liegt auch hier und wartet darauf, gelesen zu werden... Heute beim Mittagsschlaf ist sie nach etwa 15 Minuten aufgewacht. Ich habe dann Spieluhr, beruhigen usw. versucht, auch mit ihr ins Elternbett legen – alles hat nicht funktioniert, der Mittagsschlaf war Geschichte. Wenn sie übrigens aufwacht (egal bei welchem Schläfchen), dann rollt sie sich sofort auf den Bauch (einschlafen und schlafen tut sie auf dem Rücken), robbt im Bett herum oder sie kniet im Bett und wippt hin und her oder sie kniet aufrecht und turnt am Bettrand herum. Wegen dem Schlafsack gelingt es ihr nicht, sich auf den Rücken zu legen (ansonsten kann sie sich ohne Schlafsack seit sie 6,5 Monate alt ist herumrollen vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt, sie kann sitzen, krabbelt seit ca. 4 Wochen und beginnt langsam, sich hochzuziehen). Bis sie etwa 6 Monate alt war, hat sie im Beistellbettchen bei uns im Schlafzimmer geschlafen. Doch da ist sie oft wach geworden, weil ich mich herumgedreht habe. Wir haben sie dann in ihr eigenes Zimmer ins eigene Bettchen gelegt, was sie gut verkraftet hat und was gut funktioniert hat. Wie gesagt, ich möchte eigentlich gerne Abstillen, da ich es körperlich kaum noch schaffe, sie schlafend auf dem Arm in ihr Bett (das ganz runtergestellt ist, damit sie nicht herausklettern kann) lege. Außerdem ist sie so extrem mopsig, was mich nicht wundert, wenn ich die vielen Stillmahlzeiten anschaue. Als wir bis vor Kurzem noch keine Zwischenmahlzeiten tagsüber eingebaut hatten, kam sie nachts alle 1,5 – 2 Stunden, was noch anstrengender für mich war. Ich habe nun aber keine Ahnung, wie ich das Abstillen anpacken soll. Wie gesagt, sie schläft nicht ohne Stillen ein. Sie nimmt auch keinen Daumen oder Schnuller, auch Kuscheltücher oder so, die nach mir riechen haben da nichts gebracht. Wie mache ich das nun am Besten??? Wir wollten außerdem versuchen (mein Mann ist jetzt 2 Wochen zu Hause), dass mein Mann aufsteht, wenn sie gegen halb vier nachts kommt, dass er sie beruhigt, ihr evtl. Wasser gibt und diese Stillmahlzeit hoffentlich dann ausfällt und sie nachts „durchschläft“.´und diese Stillmahlzeit ausfällt. Sollen wir erst das Trainieren, bevor wir an das Abstillen gehen?????? Wie kann ich erreichen, dass sie ohne der Brust einschläft???? Ich habe schon Ratschläge bekommen, einen festen Ablauf einzuführen. Dies machen wir ja aber es hat bisher nicht funktioniert, dass sie sich von alleine beruhigt und mit meiner Hilfe (Streicheln, leise gut zureden, Spieluhr, Hand halten o. ä.) einschläft. Entweder an der Brust oder es geht gar nicht. Was kann ich hier tun????????? Schreien lassen war bisher ja auch keine Alternative, wie gesagt, letztens hat sie dann 1 Stunde durchgebrüllt. Das möchte ich also nicht machen, sie so lange brüllen lassen. Bisher hat es mein Mann auch nie geschafft, die Kleine zu beruhigen oder dazu zu bringen, dass sie wieder einschläft (z. B. wenn sie abends die zweimal kurz nach dem ins Bett gehen aufwacht), immer muss ich stillen, wobei sie einschläft. Danke im Voraus für Ihre Tipps und Hilfe!!! Ich weiss mir echt nicht zu helfen!!

von lanrab am 24.11.2014, 14:17



Antwort auf: Abstillen aber wie???? Kind schläft NUR an der Brust ein

Liebe lanrab, das Zauberelement heißt Konsequenz. Aber erst einmal zum Stillen: Wäre es normal, dass Säuglinge abgelegt werden und selig weiterschlafen, dann bräuchte es nicht so viele Schlafratgeber, oder? Nein, wirklich: Es ist normal, dass ein Baby am liebsten nur im Arm, getragen oder ganz nah an Mama liegend schlafen mag. Das wird von den Instinkten so ausgelöst, die ja nicht wissen, dass es keine wilden Säbelzahntiger oder Wölfe gibt, die allein schlafende Säuglinge als Leckerbissen suchen! Falls dir also euer Einschlafritual zu anstrengend ist probiere doch einfach mal, ob es nicht besser funktioniert, wenn du sie statt immer wieder zu stillen ins Tragetuch packst am Abend. Das kann übrigens auch der Papa machen, und dann einen schönen langen Spaziergang mit der Tochter unternehmen, bei der seine sonore Stimme ihr vom Leben erzählt. Eine weite Jacke, die auch über das Tragetuch geht, oder warme Socken und ein Mützchen schützen deine Maus von den aktuellen Temperaturen. Es ist richtig: Schreienlassen ist keine Alternative. Nicht für deine Nerven, nicht für das Selbstwertgefühl deiner Tochter, nicht für die Vertrauensbeziehung, die es zwischen euch gibt. "Jedes Kind kann schlafen lernen" wird sogar von dem ursprünglichen "Erfinder" dieser Methode ABGELEHNT! Er sieht solch ein Programm nur als allerletzte Alternative an, bevor die Eltern ihr Kind misshandeln! Ich weiß, manchmal sieht es so aus als wären wir in einer Sackgasse, aus der wir NIE wieder rauskommen. Zum Glück stimmt das nicht: Heute noch lässt deine Maus dich keinen Zentimeter von sich, schon in 2 Monaten kann alles gaaaaanz anders aussehen. Oft ist es sogar auffällig: Je mehr die Mutter versucht, das Baby vor seiner Zeit abzustillen, desto intensiver klammert das Kind. Entspannt sich die Mutter und räumt dem Kleinen eine Schonfrist ein, in der es sein darf, wie es ist, und bekommt, was es braucht, entspannt sich auch das Kind und meistert ganz alleine wichtige Entwicklungsschritte. Auch beim Schlafen! Magst du es vielleicht noch einmal probieren? Denn ich fürchte, jetzt abzustillen geht nur mit viel Geschrei. Denn deine Tochter scheint noch nicht reif genug zu sein für diesen Schritt, und sie kann ihn zwar schaffen - mit viiiiiiiel Geduld und Verständnis und liebevoller Begleitung durch euch Eltern -, aber Stillen ist meist dann doch die stressfreiere Variante. Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, wenn wir die neue Erfahrung des Mutterseins machen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.11.2014



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