Abstillen Kleinkind 18. Monate

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen Kleinkind 18. Monate

Hallo Kristina, ich stille meine Maus seit mittlerweile 18 Monaten; derzeit noch abends und nachts. Das Einschlafstillen zum Mittagsschlaf habe ich vor kurzem ohne Probleme einstellen können. Meine Tochter ist eine schlechte Schläferin und weckt mich nachts zwei bis ca sieben mal um sich auf meinen Arm zu kuscheln und "Omi" (MuMi) zu bekommen. Sie schläft nur mit Körperkontakt ein. Die Nächte machen mir seit einiger Zeit schon zu schaffen. Nun bin ich wieder schwanger. Ich habe wohl keine Milch mehr, da sie nach kurzem nuckeln immer "leer" sagt. Allerdings kommt sie weiterhin nachts und möchte sich in den Schlaf nuckeln. Ich bin mir sicher, dass ich nicht Tandem stillen möchte und hab immer gehofft, dass sie sich selbst abstillt aber derzeit sieht es nicht so aus. Nachts protestiert sie allerdings, wenn ich dann einfach mal "die Brust ist leer" sage und sie nur kuschel. Ich denke, dass sie nachts ihr Nähebedürfnis erfüllt und es tut mir so leid, ihr dass zu nehmen aber ich möchte auch nicht erst kurz vor der Geburt des zweiten Kindes abstillen, damit keine Eifersucht aufkommt. Hast du einen Rat, wie ich das Abstillen am Besten anpacke? Liebe Grüße

von anlilo am 26.05.2015, 21:41



Antwort auf: Abstillen Kleinkind 18. Monate

Liebe Anlilo, wenn du spürst, dass jetzt die Zeit ist, eure Stillzeit zu beenden, hast du mehrere Möglichkeiten: Du kannst erst einmal nur Nachts abstillen und mit deiner Kleinen eine "stillfreie" Zeit in der Nacht vereinbaren. Elizabeth Pantley, die Autorin von "Schlafen statt schreien" hat diese Methode entwickelt: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Zweite Möglichkeit: Du stillst komplett ab. Oft ist das Abstillen in diesem Alter gar nicht so schwer, wie es uns zunächst erscheint. Bei vielen Müttern hat es sich bewährt, einen bestimmten Zeitpunkt festzulegen und dem Kind mit viel Vorlauf davon zu berichten. Bei meinem Kleinen war das Ostern. Ich erzählte ihm schon im Januar, an Ostern käme der Osterhase und brächte leckere Schokoeier, aber, leider leider, nähme er im Austausch die Milch dafür mit. Das hab ich ihm 2 Monate lang fast täglich beim Stillen erzählt, so dass es für ihn sonnenklar war, dass es so sein würde. Und: Er wollte einfach gern die leckeren Eier vom Osterhasen und war also bereit, dafür Mamis Milch aufzugeben. Und als dann Ostern vor der Tür stand, haben wir am Abend davor ein "Abschiedsstillen" gemacht - und das war's dann. Nach Ostern hat er noch 1 oder 2 Mal danach gefragt, ich erinnerte ihn an den Osterhasen, und er war sofort wieder abgelenkt. Natürlich kannst du ein anderes Ereignis wählen, oder selbst eines schaffen, und es ist kein Drama, wenn du dazu etwas erfindest. Die Phantasie unserer Kleinen ist noch offen für Erklärungen, die ihnen plausibel erscheinen (und uns Großen dümmlich erscheinen mögen). Es kommt ja jetzt die Erdbeerzeit, danach die Kirschenzeit.... Manche Mütter machen "Abstillpartys", an denen das Stillkind ein besonderes Geschenk erhält und sich von der Stillbrust verabschiedet, etwa eine schöne Puppe, von der das Kind schon lange schwärmt. Horch doch mal in dich hinein, welche Ideen dir dazu kommen. Erstaunlicherweise war es bei mir damals so, dass ich nach Ostern das Stillen ziemlich vermisst habe - und nur allzu gern doch weiter gestillt hätte. Natürlich musste ich konsequent bleiben - wenn sich meine Geschichte als "unwahr" herausgestellt hätte, wäre das Vertrauen meines Sohnes in mich wohl ziemlich erschüttert worden. Aber die Erfahrung hat mir gezeigt dass wir uns wirklich ganz genau überlegen sollten, was wir - und wann - wollen... Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 26.05.2015



Antwort auf: Abstillen Kleinkind 18. Monate

...vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass sie im August in die Krippe kommt. Ich denke also, dass ich es entweder rechtzeitig vorher oder eben erst nach der Eingewöhnung angehen kann. Liebe Grüße, anlilo

von anlilo am 26.05.2015, 21:52



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