Liebe Biggi,
Meine Tochter 1,5 Jahre wird tagsüber nach der Kita gegen 16 Uhr gestillt u dann erst wieder vor dem einschlafen, Oder aber zum Mittagsschlaf zu Hause
Bis ca 2 Uhr nachts will sie alle zwei Stunden kurz trinken u schläft sofort weiter. Aber ab 02 Uhr ist sie von der Brust nicht wegzubekommen. Sie kann bis morgens um 6 Uhr dauernuckeln.
Es stresst mich ich kann kaum schlafen. Aber ich frage mich schläft die kleine Maus dann tief u fest? Hört das jemals auf? Wie kann ich das reduzieren bzw komplett einschränken? Was passiert wenn ich abstille? Wird sie dann nachts ab 2 Uhr nur noch weinen? Ich habe Angst dass ich es nicht schaffe u das soziale Umfeld macht sich schon lustig über mich dass ich noch stille.
Kannst du mir bitte helfen?
Gibt es noch andere Mütter denen es auch so ergeht bzw ergangen ist? Habt ihr Tipps ?
LG Franzi
von
Sunit
am 13.05.2016, 19:34
Antwort auf:
Abstillen 1,5 Jahre altes Kind wegen nächtlichen dauernuckeln
Liebe Franzi,
schreib doch auch mal im benachbarten Eltern-Still-Forum, dort tauschen sich die Mütter untereinander zu Stillthemen aus und du wirst sicher viele hilfreiche Erfahrungsberichte erhalten!
Als Stillberaterin kann ich dir sagen, dass unsere Angst vor der Reaktion der Kinder oft das größte Hindernis ist. Es soll euch doch beiden gut gehen! Dir genauso wie deiner Maus, und wenn das nicht geht während sie dauernuckelt, dann ist es dein gutes Recht, etwas daran zu ändern. Ehrlich gesagt finde ich, es ist sogar unsere Pflicht als Mütter, das zu tun; unseren Kleinen zu zeigen, dass wir uns selbst ebenfalls wertschätzen und gut für uns sorgen, auch wenn das den Menschen um uns herum nicht immer "passt". Denn auch in diesem Bereich sind wir doch Vorbilder...
Zurück zu eurer Situation: Überlege dir, wie es besser für dich wäre. Ist es einfacher für dich, sie andocken zu lassen oder sie auf andere Weise zu beruhigen, wenn sie nachts unruhig wird und deine Nähe braucht. (Die braucht sie übrigens wirklich, das verwächst sich mit der Zeit wirklich von ganz allein, wenn diese "Sicherheitstanks" in ihrer Psyche ausreichend gefüllt sind.)
Eine Möglichkeit könnte sein, dass du mit ihr stillfreie Zeiten vereinbarst. So musst du nicht komplett abstillen, aber veränderst euer Stillen doch dahingehend, dass es für dich keine so große Belastung mehr ist. Weil ich selbst sehr gute Erfahrung damit gemacht habe, empfehle ich die Ideen von Elizabeth Pantley gern weiter. Wie die zur Einführung einer stillfreien Zeit in der Nacht. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es gehen kann:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es tatächlich auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker(das Nachtlicht) angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird. Und ein Nachtlicht lässt sich an eine Zeitschaltuhr anschließen, mit der du ähnlich umgehst...). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht.
Dann brauchst du vor allem die eigene Überzeugung. Sprich immer wieder darüber, in dem du z.B. mehrmals täglich wiederholst bzw. sie erinnerst: "In der Nacht wird nur noch gestillt, wenn das Licht leuchtet/das Radio läuft". Und dann machst du das auch so. Anfangs kannst du ihr natürlich helfen, in dem du das vereinbarte Signal auf die Zeit setzt, in der sie üblicherweise trinken will. Das hilft ihr, sich darauf einzulassen. Und dir, auch mal nachzugeben :-) (in dem du z.B. das Radio oder das Nachtlicht kurz selbst anmachst und sie dann trinken lässt, bis es wieder aus geht...). Ich hoffe, es wird klar, wie ich es meine...
Wenn sich dein Kind dann in der stillfreien Zeit in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest.
Was euer Umfeld von dir denkt, darauf solltest du getrost pfeifen. Sie haben die Erfahrung nicht, die du hast, und dass du deine Maus noch stillst ist nichts falsches und nichts unnatürliches - ganz im Gegenteil. DU tust das Richtige! Und ja, du bist nicht allein - es gibt allein auf Facebook mehrere Gruppen zum Thema "Langzeitstillen", wo du sicher viel Zuspruch und Ermutigung finden kannst.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 14.05.2016
Antwort auf:
Abstillen 1,5 Jahre altes Kind wegen nächtlichen dauernuckeln
Liebe Franzi,
uns geht es ganz ähnlich. Meine Kleine ist schon über 2 Jahre und kann das Stillen auch nicht lassen. Sie schläft nur mit Stillen ein, wacht nachts mindestens 5 mal auf und ist auch oft ab 2 Uhr stündlich bis halbstündlich wach und möchte gestillt werden. Versuche ich sie anders zu beruhigen, weint sie sich richtig wach und oft sind dann auch die Geschwister aufgeweckt, was ich natürlich vermeiden will.
Ich wollt gerade Biggi einen ähnlichen Post schicken, weil auch meine Nerven durch den ständigen Schlafmangel sehr angespannt sind und wir dringend eine Änderung brauchen.
Was ich dir aber sagen kann: Ich hatte schon so manche Tiefpunkte und dachte, das halte ich keinen Tag mehr länger aus. Ich habe dann an den Wochenenden/im Urlaub die Familie aufstehen lassen und mich wieder - mit Ohrstöpseln - ins Bett gelegt. Das half zumindest etwas. Dann kamen wieder ein paar sehr schöne Momente mit der Kleinen in der Nacht und das gab auch Kraft. Anderen sage ich auch nicht, dass ich noch stille. Das verstehen nur die Wenigsten und ich finde, das sollte auch jeder so tun, wie er das möchte.
Bei meiner Großen kam der Moment des Abstillens von ganz alleine und es war wunderbar für uns beide. Da hatte ich allerdings auch keinen Schlafmangel. Nun weiß ich auch nicht, wie ich das Abstillen in die Wege leiten kann, so dass es harmonisch für uns beide ist.
Ich bin gespannt auf Biggis Antwort und schicke dir ganz liebe Grüße und viel Durchhaltevermögen.
LG,
Johanna
von
idefixxy
am 13.05.2016, 20:48