Abruptes abstillen, wie schaffen wir es ohne Schaden?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abruptes abstillen, wie schaffen wir es ohne Schaden?

Vielen lieben Dank für die letzte Antwort und die lieben Genesungswünsche. Ich stehe selber noch neben mir. Sie wissen gar nicht wie sehr Ihre Arbeit Mütter wie mich weiterbringt und gut tut. Vielen Dank für Engagement. Nur zur Kurzinfo. Ich habe meinen Sohn 8 Monate so gut wie voll gestillt. Ganz wenig Brei hat er gegessen. Ich habe auch nachts aller 2 h gestillt. Letzte Woche hatte ich leider einen Schlaganfall und wurde natürlich intensiv im KH behandelt. Ohne Baby. Von heute auf morgen haben wir abgestillt. Ich bekomme jetzt weiter schwere Medikamente und werde wohl oder übel abstillen. Es ist ja irgendwie schon geschehen. Meine Seele hat das alles nicht gut verkraftet. Aber ich möchte jetzt auch dabei bleiben, da mir jetzt viele Krankenhausaufenthalte und Medikamente bevorstehen. Ich würde es kein zweites Mal verkraften ihn so leiden zu sehen dass er die Brust micht mehr bekommt. Beides ging bei ihm nie. Ich kann nicht einfach mal weggehen und er nimmt die Flasche. Auch nicht mit Mumi. Wir sind froh, wenn er sie endlich etwas akzeptiert.Ich habe so eine große grose Angst dass der kleine ein Trauma davon trägt. Er bekommt jetzt (leider widerwillig) mit ganz viel Liebe von Papa und Oma das Fläschchen. 2 Fragen an die Lieben Srillberaterinnen hier: Meinen Sie er wird es verarbeiten? Kann dieser abrupte Abbruch schwerwiegende Folgen für Ihn haben? Wir kuscheln wenn sie hier sind ganz viel. Aber ich weine leider auch viel, was mir selber weh und leid tut. Und meine Brüste. Ich kühle und kühle kühle. Trinke ca. 4 Tassen Salbeitee und bekomme manchmal Quarkwickel. Wenn es ganz akut wird Pumpe ich ein wenig ab, da ich leider nichts ausgestrichen bekomme. Aber ich habe schon eine sehr harte Stelle. Wie lange muss ich mich so fürsorglich um das kühlen usw. Kümmern? Wie viel Zeit vergeht da normalerweise? Ich habe ja noch mehr als voll gestillt . Vielen lieben Dank für alles

von Fenja123 am 21.08.2017, 17:37



Antwort auf: Abruptes abstillen, wie schaffen wir es ohne Schaden?

Liebe Fenja123, lass dich fest umarmen, ich kann deinen Schmerz fühlen und es tut mir leid, dass Ihr so leidet. Trotzdem möchte ich dir Mut zusprechen, denn Du lebst und wirst gut behandelt und Du darfst bei deinem Baby sein. Sicherlich ist das abrupte Abstillen für Euch beide sehr schmerzlich, aber dein Kind wird das schaffen, denn es spürt deine Liebe, die Du ihm schenkst. Es wird die Situation mit dir an seiner Seite verkraften und je mehr Du jetzt mit ihm kuschelst, umso leichter wird es ihm fallen. Und deine Tränen musst Du nicht verstecken, dein Baby spürt deine Angst und Trauer sowieso und wird damit leben lernen. Und Du wirst auch wieder lachen können und die Situation verarbeiten, Du brauchst nur viel Zeit. Glaub mir bitte, dass ich diese Zeilen nicht leichtfertig schreibe, ich weiß, wie sehr Angst uns belasten kann. Ich war selbst erst 41, als ich Diagnose Brustkrebs bekam und die Angst, meine Kinder nicht aufwachsen sehen zu dürfen, war schlimmer als jede Therapie. Trotzdem sind die Kinder heute ziemlich normal ;-). Sicherlich hatten sie keine leichte Kindheit und haben viel Angst um mich gehabt, aber wir haben es geschafft zusammen. Bitte hole dir Hilfe, geh zu einem Psychologen und nimm jede Hilfe an, die dir angeboten wird. Wenn Du jemanden zum Reden brauchst, dann rufe mich an, ich kann dir nicht viel helfen, aber ich kann dir zuhören und für dich da sein. Es kann eine ganze Weile dauern, bis die Milch versiegt, Du solltest auf alle Fälle ausstreichen oder abpumpen, sobald die Brust spannt. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Danach kannst du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch andere naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mich anrufst, ich bin gerne für dich da. LLLiebe Grüße, sei fest umarmt Biggi

von Biggi Welter am 21.08.2017



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