Liebe Stillexpertinnen,
Meine Tochter wird bald 6 Monate alt.
Vor gut 2 Wochen musste ich sie leider Abstillen wegen Tabletten für die Psyche. Es gibt leider keine Alternative.
Sie akzeptiert die Flasche super und es geht ihr gut. Aber ich leide sehr darunter dass ich sie nicht mehr Stillen kann.
Ich habe oft mit meiner Hebamme über dieses Thema gesprochen und bin seit der Geburt in Psychotherapie wegen postparteler Depressionen.
Ab und zu tropft immer noch Milch aus der Brust und ich muss gegen den Gedanken ankämpfen, die Tabletten einfach nicht mehr zu nehmen und sie wieder zu stillen. Das geht natürlich nicht, aber es ist kaum auszuhalten. Es tut mir im Herzen weh, dass ich ihr meine Milch nicht mehr geben kann. Ich weiß dass ich sie eh schon lange gestillt habe aber das hat mir nicht gereicht. Es gibt mir einfach keine Ruhe...Was kann ich tun?
Das Stillen war so eine wundervolle Zeit, ich vermisse sie so sehr.
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Anilux
am 05.01.2017, 21:10
Antwort auf:
Abgestillt und dadurch psychisch am Ende
Liebe Anilux,
es tut mir leid, dass Du anscheinend stilltechnisch nicht gut beraten wurdest.
Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind.
Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist.
Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.01.2017