Guten Morgen Frau Welter! Leider etwas lang geworden :)
Unsere kleine Tochter ist 22 Wochen alt. Sie wird voll gestillt. Seit der 10 Lebenswoche hat die kleine Nachts schon 5-7 Stunden am Stück geschlafen und meldete sich dann morgens ca. zwischen 5 und 12 Uhr ca. 5 mal zum stillen machte dann mittags eine Pause und wollte dann abends auch in recht kurzen Abständen ca. 5 mal gestillt werden. So kamen wir auf ungefähr 10 Stillmahlzeiten in 24 Stunden. Seit ca. 3 Wochen wacht unsere Tochter nachts ständig auf, schreit und möchte an die Brust, habe dann mal über mehre Tage notiert, wann die Kleine gestillt wird. Ich komme derzeit auf 16 Stillmahlzeiten, manchmal in der Nacht sogar stündlich. Ist das normal?
Wir dachten erst vor drei Wochen es hängt mit der Impfung zusammen, die sie am 17.12. bekommen hat. Als nächstes dachten wir ans Zahnen aber ein Zahn oder eine Rötung ist noch nicht sichtbar? Wir wissen im Moment einfach nicht mehr weiter, ich möchte sehr gerne weiter stillen, aber im Moment zehrt das ganz schön an meinen Kräften. Jetzt zur eigentlichen Frage, kann es sein, das ihr die Milch einfach nicht mehr ausreicht?
Meine Kinderärztin meinte schon im Dezember ich sollte mit Beikost beginnen, habe dies aber nicht getan da mir überall gesagt wurde 6 Monate voll stillen. Die Kinderärtin meinte die Gewichtszunahme wäre nicht so viel Geburtsgewicht war 3240gramm am 17.12 hatte sie 6530g und gerstern ca. 7000g. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich hoffe sie können uns einen Rat geben
von
Estelle2014
am 08.01.2015, 08:12
Antwort auf:
Ab wann Beikost?
Liebe Estelle2014,
es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt - deshalb ist die Einführung von künstlicher Säuglingsnahrung oder Beikost, oder selbst das Abstillen, auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Regel: Je voller der Magen desto länger der Schlaf funktioniert leider nur extrem selten!
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!
Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger.
Wenn das Kind nachts bei Mutter schläft, kann der Kinn-Trick" oft hilfreich angewendet werden bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...
Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.
Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 08.01.2015
Antwort auf:
Ab wann Beikost?
Danke für die schnelle Anwort :)
Die Kleine schläft schon im Familienbett.
von
Estelle2014
am 08.01.2015, 09:08