Hallo zusammen ,
ich habe da mal eine Frage. Ich bin Mama von zwei wundervollen Kindern. Unser kleiner Mann ist jetzt 7 Monate und ich stille ihn seit der Geburt voll. Nun habe ich vor ca einem Monat mit Beikost angefangen.. Er mag jedoch weder die Gläschen gern noch selbstgekochtes (außer mal ne Nudel von Mamas Teller. . Oder was vom Brötchen oder der banane) oder z.b. Saft aus der Flasche (er mag aber auch keinen schnulli). . Am liebsten mutternilch. . Bei meiner großen war das anders die hat schon mit sechs Monaten richtig gut gegessen. Mich selber stört das stillen nicht, ich stille gerne und merke auch das ihm das gut tut. Aber mein Umfeld (vor allem meine Eltern, die sich als mega Großeltern aufspielen) ist der Meinung er müsse essen und aus der Flasche trinken, dass wäre nicht normal.. Ich solle mit ihm zum Arzt gehen..undundund .. Das macht mich echt nervös und sauer... Was meint ihr dazu? Vielen lieben dank
von
isaundjuli
am 07.08.2015, 13:36
Antwort auf:
7 Monate und kaum Beikost und keine Flasche
Liebe isaundjuli,
schade, dass Du angegriffen wirst und dich rechtfertigen musst, aber ich bin sicher, die Großeltern meinen es nur gut.
Vielleicht ist dein Kleiner einfach noch nicht bereit für Beikost!!!
Ob ein Kind bereit ist, etwas anderes als Muttermilch zu sich zu nehmen, kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen:
• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
• der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest.
Die Einführung der Beikost ist dann jedoch keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen.
Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen.
Wenn dein Kind noch nicht essen mag, dann solltest Du es auch nicht zwingen. Wichtig ist, dass das Thema Essen nicht in Kampf ausartet, sonst kommt ihr rasch in einen Teufelskreis, aus dem ihr schwer wieder herauskommt. Wenn es um das Essen geht, sind wir Eltern bei einem Machtkampf schnell die Verlierer.
Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Du musst gar nicht unbedingt mit Brei anfangen, die meisten Babys lieben Fingerfood. Auch Gläschenkost ist sicher keine zwingende Notwendigkeit. Du kannst auch einfach etwas von eurem Essen abzweigen. Du kannst für die ganze Familie Kartoffeln kochen und ehe Du sie salzt oder sonst wie würzt, nimmst Du eine Kartoffel weg und drückst sie mit ein wenig Wasser oder abgepumpter Muttermilch zu Brei. Das mögen die meisten Babys gerne und bedeutet keinen Extra Aufwand. Eventuell gibst Du deinem Kind auch einfach ein Stück gekochte Kartoffel zum selber essen in die Hand.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat.
Auch interessant ist der Ansatz des "Baby led weaning", über den du sicher viel im Netz finden wirst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.08.2015
Antwort auf:
7 Monate und kaum Beikost und keine Flasche
Ich muss noch hinzufügen .. Unser kleiner Mann hat schon vier Zähne. ..Aber das ist für mich kein Grund das er essen muss oder..
von
isaundjuli
am 07.08.2015, 13:51
Antwort auf:
7 Monate und kaum Beikost und keine Flasche
Super vielen lieben Dank. . Du hast mich darin bestärkt das mein mutterinstinkt richtig ist und ich alles richtig mache.. Jetzt geht es mit besser ... glg
von
isaundjuli
am 07.08.2015, 16:24
Antwort auf:
7 Monate und kaum Beikost und keine Flasche
:-)))
ist das schön, so was zu lesen :-))
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.08.2015