Frage: 28 Monate

Hallo, meine Kleine wird jetzt 28 Monate. Abstillen haben wir bis dato nicht geschafft. Sie ist ein kleiner Widder mit Aszendent Löwe. 2 x Feuerzeichen und das merke ich. Wenn ich sage, dass die Brust schlafen will. Zwischen 4 und 5 Uhr nachts will sie "Eia", dann akzeptiert sie es nicht. Wenn ich sage, dass EIA - weh tut, akzeptiert sie es nicht. Sie will es mittags - immer zum Trost - und zum Einschlafen. Ich hab keine Lust mehr und möchte es radikal beenden. Alles andere hat keinen Sinn...... ihr Schreien ist so gewaltig, wenn sie es nicht bekommt. Soll ich Pfeffer drauf tun? Ich fühle mich auch langsam selbst wie ein Sklave und ausgelaugt und nervlich nicht mehr so fit. Was raten Sie mir.

von sirius15 am 05.08.2015, 19:14



Antwort auf: 28 Monate

Liebe sirius15, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte dir absolut bewusst sein, wenn Du dein Kind abstillst: Du ersetzt nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Die immer wieder vorgeschlagene „Curry Methode" (auch Senf oder Pfeffer Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stelle dir vor, deine kleine Tochter kommt vertrauensvoll zu dir, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Kannst Du dir den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Wenn Du jetzt für dich beschlossen hast, dass Du deine Tochter abstillen willst, so kann ich dir nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun. Dies kann zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen dir und deinem Kind führen. Eine Möglichkeit ist, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, dass Du das Stillen als unangenehm empfindest und dass Du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“ oder aber „es wird nur einmal ausgepackt“. So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es in diesem Alter! Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert! Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 05.08.2015