Halli hallo,
so ich schreibe jetzt mal hier da meine Freundin sich nicht traut. Wir haben einen Sohn, er ist nun 25 Monate alt. Zum einschlafen sowie nachts wird er noch gestillt.
Das Problem ist, dass er nun seit einem Jahr jede Nacht im Schnitt alle 1.5 - 2 Stunden aufwacht und an die Brust muss um erneut in den Schlaf zu finden. Meine Freundin ist mit ihren Nerven am Ende und das ganze Belastet mittlerweile sogar unsere Beziehung da daruch ständig streit entfacht.
Das Problem ist, dass der kleine massiv auf die Brust fixiert ist. Ich als Papa darf nicht mal in die Nähe des Bettes kommen dann schreit er sofort, es muss die Mama mit der Brust sein. Schnuller, Flasche lehnt er generell ab. Auf den Arm etc will er nicht. das einzige was funktioniert ist ihn im Kinderwagen schieben, jedoch können wir ihn ja nicht die ganze Nacht durch die Straßen schieben.
Wir hatten uns schon vorgenommen ihn einfach abzustillen, haben versucht es ihm zu erklären, das war ein riesen Kampf. Dann hatten wir es versucht indem die Mama einen Abend nicht da war, das endete in einer Katastrophe.
Nur mal zum Verständnis, wenn mein Kleiner nicht bekommt was er will fängt er an zu schreien, aber nicht so wie jedes andere Kind, nein er schreit massiv, das hört man 2 Stockwerke tiefer, er hört auch nicht auf, als wir ihn abstillen wollten dachten wir auch, wir müssen konsequent bleiben nur nach 3 Stunden dauerschreien Stand bereits die Polizei vor der Türe (Nachbarn haben diese alamiert).
Wir wissen wirklich nicht mehr weiter, egal was wir versuchen es endet in stundenlangem Geschrei welches unerträglich ist zu überstehen, also gibt meine Freundin immer wieder die Brust nur belastet dies Sie so sehr und mittlerweile unsere Beziehung dass wir wirklich Rat und Hilfe brauchen. Hat irgendwer vielleicht ein paar Tips ?
Christian
von
shinigami81
am 04.02.2015, 21:19
Antwort auf:
2 Jähriger will stündlich die Brust
Lieber Christian,
Euer Kind kann und wird lernen, dass es ohne Stillen schlafen kann, ohne dass die Welt zusammenbricht.
Euer Kind braucht jetzt liebevolle Konsequenz, um aus diesem Machtspiel aussteigen zu können. Evtl. würde es auch helfen, wenn DU am Abend da bleibst und dein Kind in den Schlaf begleiten könntest? Was meinst Du, wäre es für dein Kind dann leichter?
Ihr könnt Eurem Kind ganz klar sagen, wo Eure Grenzen sind, das hat nichts mit Willen brechen zu tun!
WENN Ihr wirklich überzeugt seid, dass ihr so nicht weitermachen könnt, dann ist das OKAY!!!!
Euer Baby spürt jetzt Euren Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf die Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Ihr dem Kind klar erklärt und sagt, was Ihr wollt und was Ihr nicht mehr wollt. Zum anderen muss für das Kind deutlich erkennbar sein, wo Eure Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung.
Er wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie er in diesem Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie könnt Ihr damit umgehen? Lasst es zu. Lasst Euch nicht verunsichern, denn es geht Eurem Kind ja trotzdem gut, er bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an Eurer Liebe zweifeln. Er ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibt bei ihm und seid ruhig und klar, so dass er sich an Euch orientieren kann. Vielleicht werdet Ihr ihn ein wenig ablenken wollen (falls er sich ablenken lässt), vielleicht bleibt Ihr auch einfach nur in seiner Nähe und versichert ihm, dass alles ok ist.
Wenn Ihr konsequent bleibt, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schafft IHR es...
Es kann helfen, die Nachbarn vorab zu informieren, dass es vielleicht ein paar Nächte lang etwas lauter werden könnte.
Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.02.2015