Guten Tag
Meine Tochter ist jetzt 18 Monate alt und ich möchte ihr gerne das nächtliche Stillen abgewöhnen. In zwei einhalb Monaten muss ich arbeitshalber zweimal je 5 Tage weggehen und daher möchte ich, dass sie vorher schon lernt, in der Nacht ohne ständiges Stillen zu schlafen. Sie wacht sehr oft auf und weint und schläft dann erst mit Stillen wieder ein (so bis zu 6, 7 Mal pro Nacht). Bei meiner ersten Tochter habe ich das mit knapp 2 Jahren gemacht und sie hat eigentlich sehr schnell verstanden, dass meine Brüste in der Nacht auch schlafen müssen und dass sie am Tag bei ihnen trinken darf. Nach ca 3 Nächten war es für sie kein Problem mehr. Meine zweite Tochter ist aber jetzt jünger und auch sehr viel dickschädliger und vehementer.
Ich schlafe mit der Kleinen in einem Doppelbett im Kinderzimmer, die Grosse schläft in ihrem Bett neben uns. Der Papa schläft meistens allein im Elternschlafzimmer.
Am Tag trinkt die Kleine auch sehr viel an der Brust, vor allem dann, wenn ich arbeiten sollte und keine Zeit für sie habe. Daher denke ich, dass für sie die Brust in erster Linie ein Aufmerksamkeits- und Kontaktding ist und nicht so sehr Nahrungsaufnahme.
Gibt es da irgendwelche Tipps? Ich wäre für alle Anregungen dankbar.
Vielen Dank,
Michaela
von
Michaela2
am 27.01.2016, 12:50
Antwort auf:
18 Monate altes Kind Stillen in der Nacht abgewöhnen
Liebe Michaela,
ich denke, auch in deinem Fall könnte die Idee einer stillfreien Zeit (die von Elizabeth Pantley stammt, der Autorin von "Schlafen statt Schreien") in der Nacht sinnvoll sein. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest.
Ich hoffe, das hilft!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.01.2016