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von reblaus  am 17.11.2014, 21:27 Uhr

Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Eine Bekannte hat ein Jahr in D gearbeitet , gekündigt, weil sie nun im Heimatland eine neue Stelle bekommen hat.

Der Arbeitgeber in D hat letztes Jahr eine Lebensversicherung abgeschlossen, ohne ihr Wissen ( bzw hat ihr fertige Papiere ausgehändigt und nix erklärt, sie konnte auch noch kein Deutsch zu dem Zeitpunkt, konnte also auch die Papiere nicht lesen) und Einverständnis.

Nun hat sie eine Rechnung bekommen, da der Arbeitgeber die letzte Rate nicht gezahlt hat ( zu zwei Drittel des Zeitraumes war sie noch angestellt).

Sie kann mit dieser Versicherung absolut nix anfangen und will sie nicht. Wie kommt sie da raus?
Kann sie die überhaupt kündigen oder muß das der EXarbeitgeber machen ,denn der hat sie ja abgeschlossen?

Ich würde Ihr gerne helfen, ich verstehe wenigstens das Deutsch, aber ich kenne mich absolut nicht mit Lebensversicherungen aus und Wikipedia ist absolut unverständlich. ( das Einzige ist was man mir eingetrichtert hat , Finger weg von solchen Versicherungen , damit hört mein Wissen aber schon auf)

Es wäre toll wenn jemand uns helfen könnte.
Morgen Nachmittag kann ich den original Vertrag einsehen.

Gruß reblaus

 
18 Antworten:

Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von lilly1211 am 17.11.2014, 21:43 Uhr

Vermutlich handelt es sich um eine Direktversicherung.

Da Versicherungsnehmer der AG ist muss sie keine Beiträge nachzahlen, kündigen kann sie der AG.

Das ist aber nicht empfehlenswert, da sie für die sozialversicherungsfrei geleisteten Beiträge dann nachzahlen muss, ebenso sind die Steuervorteile nachzuzahlen.

Rückkaufswert wird nach der kurzen Dauer keiner da sein.

Ich empfehle das Ding beitragsfrei zu stellen, fertig.

Es kann allerdings nicht sein dass sie nicht als Versicherte Person unterschrieben hat, die Beiträge müssen ihr ja auch auf der Gehaltsabrechnung aufgefallen sein.

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Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von lilly1211 am 17.11.2014, 21:46 Uhr

Was ist denn bei Wiki unverständlich? Ist doch für alle Szenarien alles genau erklärt. Und wo bitte steht dass man die Finger von betrieblicher Altersvorsorge lassen soll?:

http://de.wikipedia.org/wiki/Direktversicherung

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Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von reblaus am 17.11.2014, 22:17 Uhr

Danke schon mal für Deine Antwort.
Dann soll sie mir auch die Gehaltsabrechnungen zeigen. Mal sehen ob da etwas ausgewiesen ist.

Als ich sie fragte, sagte sie, daß sie nichts unterschrieben hat. ( ich würde sagen: sie hat vielleicht eine Unterschrift geleistet, weil der Arbeitgeber ihr Papiere vorgelegt hat, die sie unterschreiben sollte, bei Arbeitsvertragsabschluß, aber sie hat nie wissentlich für eine Lebensversicherung unterschrieben)

Und was macht man damit wenn das Ding beitragsfrei ist? Das verstehe ich nicht, warum nicht los werden?
ZB wenn ich mein Auto abmelde , kann ich doch auch kündigen oder meinen Handyvertrag... was ist denn an einer Lebensversicherung anders?

Sorry, leider nicht mein Metier

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Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von reblaus am 17.11.2014, 22:24 Uhr

Ja , das habe ich gelesen.... aber warum kann Jemand anderes einfach so eine Versicherung für einen abschließen, die man laut Wikipedia noch nicht mal vor dem 60. L.jahr kündigen kann?

Und bei Wikipedia fehlt, wie man es handhabt, wenn der nächste Arbeitgeber nicht in D ist.

Momentan hat meine Bekannte, die keine Deutsche ist, auch keinerlei Ambitionen jemals wieder in D zu leben/arbeiten.

Mich hat man nur gewarnt ( Berufsschule/Studium) : schließe nie eine Lebensversicherung ab, man bekommt niemals das raus, was man eingezahlt hat, immer viel weniger. Sparstrumpf ist besser. ich habe nicht gesagt, daß es irgendwo steht.

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Re: Und was macht man damit wenn das Ding beitragsfrei ist?

Antwort von Franke am 18.11.2014, 1:23 Uhr

Nix.

Vielleicht vom Arbeitgeber einzahlen lassen, wenn doch noch mal Arbeit in Deutschland.

Abwarten, ob nach Jahrzehnten, beim planmäßigen Vertragsablauf, vielleicht ein paar Euro,50 rauskommen.

"Das verstehe ich nicht, warum nicht los werden?"

lilly kennt sich offenbar aus und schreibt, dass dann Nachzahlungen zu leisten wären. So hat es der Gesetzgeber konstruiert, damit muss man leben, ob es sinnvoll erscheint oder nicht.

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Re: Und was macht man damit wenn das Ding beitragsfrei ist?

Antwort von icki am 18.11.2014, 7:55 Uhr

Da die Direktversicherung vom Staat gefördert wird und als reine Altersvorsorge gedacht ist, wird eine vorzeitige Kündigung bestraft, bzw. ist erst gar nicht möglich. Es ist hier einfach nicht gedacht, dass man den Vertrag in jungen Jahren kündigt und sich vom RKW ein Auto kauft oder so.

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Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von lilly1211 am 18.11.2014, 9:33 Uhr

Es ist ganz einfach so dass die Beiträge die da eingezahlt wurden steuer- und sozialversicherungsfrei waren für AG und AN. Deshalb schreibt der Staat vor dass das Geld dann wirklich fürs Alter verwendet werden muss, weil es ja subventioniert wurde.

Man nennt das umgangssprachlich auch "Betriebsrente". Und die gibt's nun mal in der Rente und nicht mit 40 oder so.

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Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von lilly1211 am 18.11.2014, 9:35 Uhr

Normalerweise müsste deine Bekannte auch ein ausführliches Beratungsprotokoll unterschrieben haben und nach Abschluss auch eine Policenkopie bekommen haben. So ganz glauben kann ich das nicht dass sie erst jetzt von dieser Betriebsrente erfährt, es gibt doch auch jährlich Wertmitteilungen die versandt werden etc.

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Also...

Antwort von reblaus am 18.11.2014, 18:30 Uhr

Sie hat eine Anlage der Police erhalten, nichts weiter . Auf dem Anschreiben steht zwar : Sollten Sie noch Fragen haben, stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
Sie hat Nichts in den Unterlagen, das darauf hinweist, daß sie unterschrieben hat. Versicherungsnehmer ist der ex Chef, ( und auf der Police steht nur die Unterschrift des Arbeitgebers.
Das gaze nett sich Zukunftsrenten Klassik mit Auszahlungsoption Kapital bei erleben des Datum xx.xx.xxxx


dann folgt so Einiges , wohl "normales"

unter wichtige Informationen steht:
Die Versorgung ist arbeitgeberfinanziert.

Die Zusageform ist eine (beitragsorientierte) Leistungszusage.

Es wurde folgendes Bezugsrecht verfügt: unwiderrufliches Bezugsrecht ohne Vorbehalt.

Die( vorgezogene) Altersleistung kann frühestens ab Vollendung des 62. Lebensjahres verlangt werden.


Also so wie Ihr das beschreibt: und so wie es sich liest: muß sie so oder so draufzahlen. Entweder sie läßt ab sofort den Vertrag ruhen bis zum nächsten möglichen Kündigungszeitpunkt und bekommt vielleicht 50 Euro raus, und dann muß sie separat irgendeine Summe an Steuern nachzahlen ( WO KANN MAN DAS ERMITTELN?)
Oder das ganze passiert in 40 Jahren, wenn es sich selbst auflöst mit viel höherer Steuernachzahlung. Und raus bekommt sie 70 Ct, wenn sie es nun ruhen läßt..bis dahin. ( achja und im Kriegs, oder bei Naturkatastrophen etc sowieso nix)
Und wenn ich das richtig verstanden habe, wenn die Zahlung ins Ausland geht ( sodenn es den welche gibt), muß sie auch noch Gebühren blechen....

Sorry, das ist verarsche von vorn bis hinten, ( wenn das damals mein Ausbildungsarbeitgeber für mich gemacht hätte, wäre ich stinksauer)

Ich werde mich morgen direkt mit der Versicherung in Verbindung setzten und nach fragen ob, der ex Arbeitgeber seinen ausstehenden Anteil bezahlt hat und wer Ansprechpartner in der Versicherung ist und mir den Kündigungsparagraphen erläutern lassen.

Danke

Eure Reblaus ( die bisher nur mit Kranken- und Autoversicherung zu tun hatte)

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Mit Versicherungen kenne ich mich nicht aus aber ein ernst gemeinter Rat für

Antwort von wendi2 am 19.11.2014, 8:23 Uhr

Deine Freundin wäre: sie soll nichts unterschreiben was sie nicht gelesen/verstanden hat. Statt des Arbeitsvertrages hätte er ihr auch ein Kaufvertrag für ein Haus/Auto/Pferd vorlegen können. Also für die Zukunft: immer lesen bzw. die Sachen mitnehmen und übersetzen (lassen) bevor die was unterschreibt. Das würde ihr jede Menge Probleme ersparen

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Re: Also...

Antwort von Mehtab am 19.11.2014, 10:52 Uhr

Hallo Reblaus,

ich kann dich überhaupt nicht verstehen:

Der Arbeitgeber hat für deine Freundin eine Altersversorgung bezahlt, für die sie bisher keinerlei Abgaben (weder Steuer noch Sozialversicherung) bezahlt hat, d. h. sie hat Geld geschenkt bekommen. Wo ist da der Haken?

Nun kann sie sie beitragsfrei stellen und wenn sie dann im Alter Erlöse erzielt, diese Erlöse versteuern, falls überhaupt eine Steuer anfällt. Den Rest hat sie geschenkt bekommen. So etwas würde ich gerne annehmen und mich nicht noch darüber beschweren.

Vielleicht berätst du deine Freundin dahingehend, dass sie nicht alles Mögliche, was sie nicht versteht, unterschreibt. Da hätte ihr wahrlich Schlimmeres passieren können.

Viele Grüße

Mehtab

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Re: Also...

Antwort von lilly1211 am 19.11.2014, 12:50 Uhr

Ich verstehe auch nicht was sie meint und worüber sie sich ärgert, lese aber eine aggressiv-ablehnende Haltung gegenüber der betrieblichen Altersvorsorge heraus die sie noch nicht einmal begründen kann.

Wie gesagt: Da hat jemand Geld geschenkt bekommen (und das auch noch ohne Abgaben zahlen zu müssen) und kann sich entweder freuen oder es lassen. Einen Grund sich zu ärgern gibt es nicht.

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Re: Also...

Antwort von lilly1211 am 19.11.2014, 12:54 Uhr

Wieso wärest du denn sauer wenn dir dein Chef Geld geschenkt hätte?

Und wo bitte zahlt jemand drauf?

Kann es sein dass du das Prinzip nicht verstehen willst?:

Chef will AN Geld zukommen lassen. Zusätzliches Geld, nicht anderswo abgezogen. Er nutzt dazu die Möglichkeit der berrieblichen Altersvorsorge und schließt eine Direktversicherung zugunsten des AN ab.

Später mal wenn er die Rente bekommt muss er die versteuern, ja. Aber er hat doch deshalb nicht weniger als ohne die Rente?

Selbst im Fall deiner Freundin ist es nun eben so dass sie nix davon hat. Aber doch auch keinen Schaden? Der Chef hat halt umsonst eingezahlt, na und?

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Re: Mit Versicherungen kenne ich mich nicht aus aber ein ernst gemeinter Rat für

Antwort von reblaus am 19.11.2014, 15:04 Uhr

Hi wendi,

Sie hat das auch nicht unterschrieben! Man hat Ihr das so einfach ausgehändigt nachdem der Arbeitsvertrag unterzeichnet war und das wars ( und die Vermittlungsfirma hat den Arbeitsvertrag geprüft und Ihr übersetzt und da stand/steht auch nix darüber drin).

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Re: Also...

Antwort von reblaus am 19.11.2014, 15:12 Uhr

Ja , Erlös wäre 70 ct im Monat( in 40 Jahren!) , wenn der Vertrag zum nächst möglichen Zeitpunkt beitragsfrei gestellt wird, ( was auch erst in mehreren Monaten ist). Das ist alles vorrausberechnet. Nachher muß sie draufzahlen, weil die Überweisung ins Ausland mit Abschlag funktioniert, wen überhaupt. Und dann noch 70 ct in einem anderen Land versteuern... bescheuerter geht es doch gar nicht... und nun muß sie 35 Euro jeden Monat zahlen (etwa 350 Euro um bei der Kündigung vielleicht etwa 100 Euro herauszubekommen und die dann aber auch noch versteuern zu müssen! Das ist Abzockerei.

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Re: Schau da mal rein

Antwort von Franke am 19.11.2014, 17:23 Uhr

In Foren wie diesen sollten Leute unterwegs sein, die sich auskennen, hoffentlich die Befürchtungen ausräumen und ansonsten sagen können, was getan werden sollte:

http://www.frag-einen-anwalt.de/Sozialabgaben-aus-ueber-Arbeitgeber-abgeschlossene-Lebensversicherung---f158000.html

http://www.juraforum.de/forum/t/sozialversicherungspflicht-fuer-durch-arbeitgeber-abgeschlossene-lv.308186/

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Re: Wer kennt sich aus mit Lebensversicherungen?

Antwort von beated am 19.11.2014, 21:00 Uhr

In der Regel gehen solche Versicherungen (Guthaben)sowieso an den Arbeitgeber zurück, wenn man nur so kurze Zeit bei dem Arbeitgeber gearbeitet hat.

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Re: Also...die Verbreitung von Halbwissen

Antwort von beated am 19.11.2014, 21:13 Uhr

Finde ich echt grenzwertig.

Ich muss keinen Vertrag weiterzahlen, den ich nicht abgeschlossen habe.

Irgendwo erzählt deine Bekannte wissentlich oder unwissentlich Mist.

Wo kann nur jemand herausfinden, der in die Papiere einsehen kann.

An dich einen Rat:
Verschließe deinen Sparstrumpf schön, damit du im Alter nicht verhungern tust.
Irgendwas muss jeder für sein Alter tun, das sollte jeder frei entscheiden können.

Und das letzte:
Direktversicherungen sind zur Zeit für Leute die Arbeiten gehen, meiner Meinung Nach das beste Mittel zur Altersvorsorge im Vers. Bereich.
Grüße

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