Frage: Verzweiflung nach Organultraschall

Sehr geehrter Herr Bluni, meine 18 jährige Tochter ist in der 22 Sww,und war vorige Woche beim Organultraschall.Die Ärztin fand einige Auffälligkeiten,die sie aber einzelt als nicht so schlimm bezeichnete.(zu kurze Knochen,ein Loch im Herzen,ein doppeltes Nierenbecken,nur eine Nabelartterie, die Nabelschur geht durch die Eihaut und zuviel Fruchtwasser) Nach der Untersuchung riet sie meiner Tochter dringend zu einer Fruchtwasseruntersuchung,,da sie das Downsymdrom befürchtet.Das wollte meine Tochter aber nicht,weil sie das Baby auf jeden Fall haben möchte.Zu hause hat sie dann gegoogelt und hat über die fehlende Nabelartterie und dieNabelschnur,die durch die Eihaut geht,schlimme Sachen gelesen.Nun glaubt sie nicht mehr daran das ihr Baby lebend zur Welt kommt und ist sehr verzweifelt.Ich habe aber gelesen das wenn man es vorzeitig und per Kaiserschnitt holt ,es gute Changen hat.Stimmt das ?

von Piripiri am 28.03.2012, 06:11



Antwort auf: Verzweiflung nach Organultraschall

Hallo, die Unsicherheit, die nun bei Ihrer Tochter vorliegt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich kann ihr aber nur dringend raten, von jeglichem "Googlen" abzusehen, da dieses die Frauen noch viel mehr verunsichert und geradezu krank macht. Es ist absolut richtig, dass bei solchen Befunden am besten eine genetische Untersuchung per Fruchtwasseruntersuchung und/oder Nabelschnurblutentnahme in einem Zentrum für pränatale Diagnostik erfolgen sollte, um eine genetische Ursache oder auch ein Missbildungssyndrom auszuschließen. Die Situation verändert sich nicht, wenn z.B. in der 25.SSW ein Kaiserschnitt gemacht würde. Viel wichtiger ist es, über die Einschätzung mit Ihrer Tochter und Partner offen zu sprechen und ihnen dann die Entscheidung zu überlassen, wie verfahren werden soll. Dabei kann sie sich selbstverständlich auch dafür entscheiden, keine weitere Diagnostik mehr durchführen zu lassen und einfach zuzuwarten. Das ist in jedem Fall eine sehr schwere Entscheidung mit sehr großer Tragweite. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.03.2012