Hallo,
ich habe heute morgen nach dem Aufwachen festgestellt, dass ich eine leicht rosafarbene Schmierblutung hatte. Bin dann auch direkt zu der Urlaubsvertretung meiner FA und sie sagte, dass laut Ultraschall alles okay wäre und die Schmierblutung auch nur sehr leicht wäre. Sie sagte jedoch auch, dass dies erste Anzeichen für eine Fehlgeburt sein könnten. Daher hat sie mir vorsorglich Utrogestan zur vaginalen Einnahme aufgeschrieben. Jetzt ist die Schmierblutung vorbei und ich weiss nicht, ob ich dieses Utrogestan wirklich nehmen soll. Meine FA, der ich vertraue, ist leider im Urlaub, so dass ich gerne noch eine zweite Meinung hören würde bevor ich es nehme. Dazu zu sagen wäre eventuell noch, dass meine Krebsabstriche zuletzt immer IIId waren, so dass ich auch nicht weiß, ob dies eventuell dagegen spricht.
Vielen dank vorab und liebe Grüße
von
Dizayer
am 21.04.2011, 18:10
Antwort auf:
Utrogestan - nach leichter Schmierblutung empfehlenswert?
Hallo,
1. es kann bei nachgewiesener Gelbkörperschwäche sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen. Jedoch ist rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft nicht in der Lage, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern.
Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, so gibt es für dieses Vorgehen bis heute keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"). Andererseits ist hier auch jede Frauenärztin/Frauenarzt frei in ihren/seinen Therapieentscheidungen und bislang sind durch diese Maßnahme auch keine negativen Auswirkungen bekannt geworden.
Eine andere Situation stellen Fehlgeburtsbestrebungen dar, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder wenn die Schwangerschaft durch Maßnahmen der künstlichen Befruchtung zu Stande kam.
2. das Abstrichergebnis bleibt davon unbenommen, jedoch wird es dabei sinnvoll sein, auch in der Schwangerschaft entsprechende Kontrollen durchzuführen.
VB
Quellen
Daya S. Efficacy of progesterone support for pregnancy in women with recurrent miscarriage. A meta-analysis of controlled trials. British Journal of Obstetrics and Gynaecology. 1989. 96(3). 275-280.
Goldstein P, Berrier J, Rosen S, Sacks H S, Chalmers T C. A meta-analysis of randomized control trials of progestational agents in pregnancy. British Journal of Obstetrics and Gynaecology.1989.96(3).265-74
Haas DM, Ramsey PS. Progestogen for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 2. Art. No.: CD003511. DOI: 10.1002/14651858.CD003511.pub2.
Oates-Whitehead RM, Haas DM, Carrier JAK. Progestogen for preventing miscarriage (Cochrane Methodology Review). In: The Cochrane Library, Issue 4, 2003. Chichester, UK: John Wiley & Sons, Ltd.
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=32463 (Deutsches Ärzteblatt, 2002: (("Der verdächtige Abstrich in der Schwangerschaft: Ein Konzept für ein weiteres Vorgehen", letzter Abruf:21.4.2011)
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.04.2011