Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin mit meinem zweiten Kind in SSW 21+4 schwanger, bisher komplikationslos. Auch die erste Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen. In beide Schwangerschaften bin ich leider mit Übergewicht gestartet (die erste mit BMI 29,4 - nachdem ich nach 15 Jahren aufgehört hatte zu rauchen und innerhalb von 3 Monaten stark zugenommen hatte). Die Geburt wurde zwei Tage nach Entbindungstermin eingeleitet (Verdacht auf Makrosomie). Der Verdacht hat sich nicht bestätigt (3650g. 52cm), leider stoppte die Geburt jedoch 25h nach Blasensprung in der Austreibungsphase - beim Notsectio stellte man eine vierfache Nabelschnur-Umschlingung fest. Ich hatte mir vorgenommen, in die nächste Schwangerschaft mit reduziertem Gewicht zu starten, war auch schon bei BMI 27... habe dann jedoch durch eine monatelange Steroidtherapie (Akute Autoimmunthrombozytopenie) wieder stark an Gewicht zugelegt. Ich habe nicht damit gerechnet, im ersten Übungszyklus schwanger zu werden, bin es nun aber doch und dies (eigentlich) sehr glücklich, aber mit Start-BMI von 31,38. Also adipös. Ich wurde kürzlich von einer Bekannten, die in einer gynäkologisch Praxis als Schwester tätig ist ziemlich harsch angegangen, dass ich unverantwortlich sei, dieses Mal SICHER Gestationsdiabetes entwickelte, das Kind SICHER über 4 kg ginge und ebenfalls fett würde und für mich eine spontane Entbindung ja nun wohl ausgeschlossen sei, hätte ja schon das letzte Mal nicht geklappt und das sei eben bei Übergewicht so. Von diesen Aussagen erhole ich mich nur schlecht. Ich bin ansonsten gesund. Alle Werte sind fein, habe Butdruck 120:80, ernähre mich vollwertig, betreibe ein wenig Freizeitsport (radeln, hinter dem Laufrad meines Sohnes herrennen, Spaziergänge). Arbeite aber auch Vollzeit im Büro und fahre täglich (sitzend) 2 Stunden Bahn. Ich war immer stabil, aber um einen BMI von 24-26, erst durch das Aufhören des Rauchens und nun die Kortison-Therapie wurde ich so übergwichtig. Ich neige zu Wassereinlagerungen und weiß überhaupt nicht, wie ich der gängigen Forderung nur 7 kg in der ganzen Schwangerschaft zuzunehmen entsprechen soll. Mein Arzt und Hebamme raten beide zu Gelassenheit unf finden die bisherige Zunahme von schon 5 kg nicht bedenklich. Mein Arzt sagte aber, viele jüngere KollegInnen würden das heute anders beurteilen. Er fände dies jedoch aus seinem Erfahrungshorizont heraus übertrieben. Das hat mich nochmals verunsichert. Nun die Frage: Wie beurteilen Sie meine Situation in Hinblick auf Kindesgefährdung (Makrosomie, Prägung auf Fettleibigkeit) bzw. (Un)Möglichkeit der spontanen Entbindung? Besten Dank für das Lesen des langen Textes und herzliche Grüße!
von Lulus-Mom am 21.05.2015, 17:23