Frage: Progestan vorsorglich einnehmen?

Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin heute in der 5+4 SSW, im Ultraschall waren Fruchthülle und Dottersack zu erkennen und alles ist zeitgerecht entwickelt. Mein Arzt hat mir empfohlen die Schwangerschaft mit 1 x täglich 2 Progestan zu unterstützen, da ich vor 6 Monaten in 2 aufeinanderfolgenden Zyklen ganz frühe Aborte (beide bei ca. 4+0) hatte. Damals konnte man nichts im Ultraschall erkennen und ich hätte nicht gewusst, dass ich schwanger war, wenn ich nicht schon 12 Tage nach dem Eisprung einen Test gemacht hätte, der eine hauchzarte Verfärbung zeigte. Ich habe außerdem einen 5 jährigen Sohn, in der Schwangerschaft mit ihm ist alles problemlos verlaufen. Bis jetzt hatte ich weder Blutungen noch sonstige Beschwerden, außerdem ist meine Periode immer sehr regelmäßig 14-15 Tage nach dem Eisprung eingetreten, weshalb ich nicht denke, dass ich unter einer Gelbkörperschwäche leide. Ich würde gerne eine zweite Meinung hören, bezüglich der Einnahme von Progestan, da mein Arzt auch lange am überlegen war, ob er sie mir überhaupt verschreiben soll. Ich nehme ungerne Medikamente und möchte keinen Schaden durch die Einnahme anrichten. Halten Sie in meinem Fall eine Progestan Einnahme für sinnvoll oder würden Sie solange keine Beschwerden eintreten lieber darauf verzichten? Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße franzis87

von franzis87 am 08.04.2014, 17:59



Antwort auf: Progestan vorsorglich einnehmen?

Hallo, wenn wir ehrlich sind und hier schauen,was an wissenschaftlichen Daten dazu vorliegt, eine solche Maßnahme zu begründen, werden wir feststellen, dass diese Datenlage extrem dünn ist. Das bedeutet, die vorsorgliche Verabreichung eines Gelbkörperhormons in einer spontan entstandenen Schwangerschaft, in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, ist nicht durch ausreichende Daten in entsprechende Studien belegt. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 08.04.2014