Frage: Nahrungsergänzungsmittel

Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 22.SSW. Bei meiner letzten Untersuchung meinte meine Frauenärztin, dass ich mich zu ungesund ernähren würde.Weiterhin bin ich Vegetarier. Nun hat Sie mir Folsäure-Kapseln und Magnesium-Kapseln verordnet. Ich soll jeweils eine morgends und abends davon nehmen. Hier die Inhaltsstoffe: Folsäure: Nährstoffe pro Kapsel Vitamin C 120 mg Niacin 20 mg NE* Pantothensäure 15 mg Eisen 14 mg Vitamin B6 3,0 mg Vitamin B2 3,0 mg Vitamin B1 2,0 mg Vitamin B12 6,0 μg Folsäure 400 μg Biotin 200 μg Jod 100 μg Magnesium: Magnesiumcarbonat 430 mg Magnesiumcitrat 170 mg (entspricht insgesamt an freiem Magnesium) 133 mg Weiterhin soll ich meine Femibion 2 mit DHA weiter einnehmen. Das heißt, ich nehme morgends 1x Folsäure und 1x Magnesium. Und abends 1x Folsäure, 1x Magnesium und zusätzlich auch noch Femibion2. Mir kommt das alles ein bisschen viel vor. Schadet es meinem Baby, wenn ich zu viel Vitamine schlucke? Würde mich über eine Antwort freuen. Vielen Dank

von Lillifee86 am 12.04.2011, 10:38



Antwort auf: Nahrungsergänzungsmittel

Hallo, 1. die Vegetarierin braucht hier keine Bedenken zu haben: Der Lakto-Ovo-Vegetarismus (Meiden des Verzehrs von Fleisch und Fisch sowie daraus hergestellter Produkte) deckt bei entsprechender Zusammenstellung der Kost auch für Schwangere und Stillende den Nährstoffbedarf (mögliche Engpässe bei Vitamin B12 und Eisen). Untersuchungen zeigen, dass Lakto-Ovo-Vegetarierinnen im Durchschnitt genau so gut wie Mischkostlerinnen mit Nährstoffen versorgt sind. Anders bei denjenigen, die entweder Milch und Milchprodukte, Eier oder den Verzehr aller tierischer Lebensmittel (Veganerinnen) meiden. Diese strenge Form des Vegetarismus ist selbst bei Frauen, die nicht schwanger sind und nichtstillenden Frauen nur bei sehr gut geplanter Nahrungsauswahl bedarfsdeckend. 2. sofern eine schwangere Frau die Empfehlungen zu einer ausgewogenen Ernährung berücksichtigt, kann bei den meisten Nährstoffen die für die Schwangerschaft empfohlene Zufuhr auch durch eine abwechslungsreiche Ernährung problemlos abgedeckt werden. In Anlehnung an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen wird jedoch die Substitution von Folsäure im ersten Drittel der Schwangerschaft und Jodid bis zum Ende der Stillzeit (vorausgesetzt es erfolgt keine Behandlung mit einem Schilddrüsenpräparat, dann bitte vorher mit dem behandelnden Arzt abstimmen) empfohlen. Bei Symptomen wie Unterbauchbeschwerden und Wadenkrämpfen ist auch die Substitution von Magnesium sehr sinnvoll. In Fällen einer Blutarmut sollte Eisen zugeführt werden. Darüber hinaus gibt es eigentlich keinen Grund, weitere Nahrungsinhaltsstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aufzunehmen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 12.04.2011