Frage: Jodsubstitution unbedingt notwendig?

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich lese derzeit viel in Ihrem Forum und sehe immer wieder, dass Schwangeren von Beginn an zur Substitution mit Jod geraten wird. Zu Beginn meiner Schwangerschaft wurde mir vom Frauenarzt Folsan und später Elevit verschrieben. Beide Produkte enthalten kein Jod. Ich bin in der 35. SSW, aus Österreich und ich verwende zwar jodiertes Speisesalz, mache mir nun aber ernsthafte Gedanken. Zu Beginn meiner Schwangerschaft wurde im Krankenhaus eine leichte Schilddrüsenüberfunktion festgestellt, die aber ohne medikamentöse Behandlung bleiben konnte. Insgesamt wurden 3 oder 4 Mal meine Schilddrüsenwerte gemessen, die sich jedesmal verbessert haben und vor einigen Tagen, beim letzten Blutbild, waren die Werte wieder völlig in Ordnung. Jetzt werfen sich bei mir einige Fragen auf: 1) Sollte ich wirklich einen Jodmangel haben, hätte sich das dann in den Schilddrüsenwerten gezeigt? 2) Soll ich auch jetzt noch (35. SSW) meinen Frauenarzt auf Jod ansprechen, oder ist das schon zu spät? 3) Kann man seinen Jodspiegel per Blutabnahme/Urin testen lassen? 4) Kann ich meinem Baby damit geschadet haben? Ich habe mich voll in die Obhut meines Arztes begeben und dachte eigentlich, dass so alles richtig ist. Vielen lieben Dank für Ihre Bemühungen, ich bin wirklich sehr froh, dass es dieses Forum gibt!

von VV am 22.03.2012, 09:12



Antwort auf: Jodsubstitution unbedingt notwendig?

Hallo, 1. dass eine Jodsubstitution in Schwangerschaft und Stillzeit sinnvoll ist, können Sie in sehr ausführlicher Weise mit Literaturangaben über unsere Stichwortsuche nachlesen. 2. wenn also keine Schilddrüsenfunktionsstörung vorliegt, kann diese Substitution jederzeit begonnen werden. 3. der Mangel zeigt sich oft nicht im Labor und eine Spiegelbestimmung ist nur dann indiziert, wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung vorliegt. Wenn bis dato keine Jobsubstitution stattgefunden hat, bedeutet das aber noch lange nicht, dass dadurch in jedem Fall auch für die persönliche Situation Folgen zu erwarten sind. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.03.2012