Inhaltsstoffen: Dexamethason, Nystatin und Metronidazol in der Frühschwangersc

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Inhaltsstoffen: Dexamethason, Nystatin und Metronidazol in der Frühschwangersc

Hallo, wir arbeiten momentan im Ausland und ich bin (so wie es aussieht) ganz frisch schwanger, müsste heute erst 4 + 3 sein. Ich war gestern beim FA für ein erstes Beratungsgespräch. Im Rahmen dieser Untersuchung meint der FA, ein geröteten Muttermund (mit Sekret?) entdeckt zuhaben. Das einzige was er mir dazu ganz trocken sagte war; um einen Abgang zu verhindern sollte sie die nächsten 6 Tage Vaginal Ovus namens, DEXACORT PLUS mit folgenden Inhaltsstoffen: Dexamethason 0,25 mg, Nistatina 100.000 UL und Metronidazol 500 mg, vor dem schlafengehen einnehmen. Da es um ehrlich zu sein hier momentan nicht ganz einfach ist einen aus meiner Sicht Kompetenten Arzt zu finden, habe ich leider noch einmal Doctor Google gefragt und bin darauf gestoßen, dass diese Wirkstoffe gerade im ersten Trimester möglichst nicht eingenommen werden sollten. Auf der anderen Seite will ich natürlich nicht durch eine Entzündung, Pilz oder ähnliches (was auch immer es sein könnte?) die frühe Schwangerschaft gefährden. Er hat weder einen Abstrich gemacht, noch sonst weitere Untersuchungen durchgeführt. Natürlich möchten wir diese Schwangerschaft unbedingt erhalten und sind total verunsichert. Wir freuen uns über jede Auskunft. Vielen Dank!

von Irmchen89 am 21.03.2017, 19:50



Antwort auf: Inhaltsstoffen: Dexamethason, Nystatin und Metronidazol in der Frühschwangersc

Hallo, 1. dass man an einer Rötung des Muttermundes in der Frühschwangerschaft eine drohende Fehlgeburt erkennen kann, ist mir neu. Das geht sicher nicht. 2. Ursachen kann es dafür verschiedene geben. 3. die beschriebene Therapie hört sich für mich zumindest danach an, dass hier versucht wird mit allen zur Verfügung stehenden Optionen zu therapieren, ohne dass man eine genaue Diagnose hat. 4. wenn eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft vorliegt und nachgewiesen wird (das lässt sich im Mikroskop relativ schnell erkennen, wenn es nicht schon klinisch erkennbar ist), dann sind die Wirkstoffe Clotrimazol Nystatin die Mittel der Wahl Bei einer Infektion mit Bakterien kann in der Frühschwangerschaft zum Beispiel der Wirkstoff Clindamycin verwendet werden 5. für eine lokale Therapie des Muttermundes mit einem Cortisonpräparat gibt es zumindest meist überhaupt keine Indikation Insofern bleibt eigentlich nur die Empfehlung, dass sie sich vor Ort gegebenenfalls noch einmal an eine kompetente Einrichtung wenden, da ich von hier aus natürlich keine Diagnose stellen kann und ebenso wenig eine Therapieempfehlung aussprechen kann, ohne die Patientin selbst gesehen zu haben. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.03.2017