Folgeschwangerschaft mit Gerinnungsstörung= höheres Risiko?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Folgeschwangerschaft mit Gerinnungsstörung= höheres Risiko?

Sehr geehrter Herr Dr Bluni, ich habe schon mehrfach Ihren Rat zu meiner Situation und meinen Fragen erhalten. Vielen Dank dafür und für Ihre Geduld! Dieser Tage beschäftigt mit eine Frage, zu der ich zum Teil widersprüchliche Informationen finde. Ich habe erhöhte Antiphospholipidantikörper (ß2 GlyckoproteinAK; bisher ohne körperliche Symptome) die bei meiner ersten SS (2011) noch nicht bekannt waren, aber zu einer Plazentainsuffizienz mit IUGR führten. Daher wurde mir bei erneutem KiWu zu ASS ab KiWu geraten (50mg alle 2 Tage) sowie ab ES jeweils zu Heparin in prophylaktischer Dosierung mit Kontrollintervallen beim Hämostaseologen zur Anpassung der Dosis sowie ab der 21. SSW zu engmaschigen Kontrollen (incl. DopplerUS). Der Direktor der Uni-Frauenklinik sagte, es gäbe keinen Grund mir von einer weiteren SS abzuraten unter diesen Maßnahmen. Soweit, so gut. Ich halte mich an die Empfehlungen. Jetzt las ich (allerdings nur in einem Forumseintrag), dass die Abwehrkette bei Folgeschwangerschaften mit APS schneller in Gang käme, weil der Körper sich sozusagen an die erste SS "erinnert" und damit die Schädigung bei der Ausbildung der Plazentaren Gefäße mitunter schlimmer ausfallen könnte als bei der ErstSS. Ich bin jetzt beunruhigt. Meine Ärzte (und ich habe mit vielen über meine Situation gesprochen) haben mir das so nie gesagt. Im Gegenteil, da war die Rede davon, dass ich es ja ohne Medikation schonmal recht weit (30. SSW, ohne Fehlgeburten in der Anamnese und ich wurde damals auch schnell ss) geschafft hätte. Und jetzt mit der entsprechenden medikamentösen Vorsorge sollte es alles besser laufen und ich mindestens zur 35. SSW kommen ggf sogar ganz austragen können. Was stimmt denn nun? Mache mir nun wirklich Sorgen, dass ich einen Fehler mache...Habe mir wirklich Gedanken im Vorfeld gemacht und extra mit so vielen Ärzten (auch verschiedener Fachrichtungen) gesprochen aber keiner hat mir von einer weiteren SS abgeraten. Also, meine Frage ist: ob es bei vorliegendem asymptomatischem Antiphospholipidsyndrom in der 2. Schwangerschaft zu einem schnelleren / schlimmeren Wirken dieser Antikörper - trotz entsprechender vorsorglicher Medikation- kommt. Vielen Dank Christina S.

von tinaleinchen am 25.05.2015, 11:22



Antwort auf: Folgeschwangerschaft mit Gerinnungsstörung= höheres Risiko?

Liebe Christina, 1. hier kann ich mich nur der Empfehlung und Aussage des Chefarztes anschließen 2. die primäre Prophylaxe wird immer mit einem niedermolekularen Heparin erfolgen. Und das von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des Wochenbettes. 3. zudem, was Sie dort gelesen haben, liegen keine Daten vor. Letzten Endes wird niemand vorhersagen können, wie der Schwangerschaftsverlauf sein wird und ob diese blutverdünnenden Maßnahmen am Ende ausreichen werden, etwaige Folgen zu verhindern. Faktisch sind jedoch sehr gut in der Lage, das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu wird dann eine engmaschige Kontrolle inklusive Doppler-Kontrollen und gegebenenfalls auch die Abstimmung mit einer Gerinnungsambulanz gehören. Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 25.05.2015



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