Hallo Dr. Bluni,
vor vier Jahren brachte ich eine Tochter zur Welt. Allerdings in der 30. Schwangerschaftswoche durch einen Notkaiserschnitt, da ich eine Vergiftung bekam. Bluthochdruck, Wassereinlagerungen, Eiweis im Urin, Oberbauchschmerzen, Erbrechen, massive Sehstörungen und der ganze Körper krampfte. Sie mussten die Kleine holen, weil das Fruchtwasser bereits sich grün verfärbt hatte.
So. Soweit die Vorgeschichte.
Seit längeren trage ich den Wunsch in mir, ein weitere Schwangerschaft zu beginnen. Wäre da nur nicht diese Angst, dass alles wieder passieren wird. Nun meine Frage: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Vergiftung? Wie würde die Schwangerschaftsvorsorge aussehen? Wäre sie eingmaschiger und dadurch sicherer für mich und das Kind?
Vielen Dank im Vorraus
Mitglied inaktiv - 28.07.2011, 13:33
Antwort auf:
Eklampsie
Liebe Natascha,
ob einer Frau mit dieser Vorgeschichte noch zu einer weiteren Schwangerschaft geraten werden kann, besprechen Sie am besten mit einem erfahrenen Facharzt in einer größeren Frauenklinik oder einen Perinatalzentrum.
2. wir müssen nicht jeder Frau nach HELLP von einer weiteren Schwangerschaft abraten, wenn sonst keine weiteren Risikofaktoren vorhanden sind.
3. Aber, je früher die Erkrankung aufgetreten ist, um so größer ist das Wiederholungsrisiko. Es liegt bei über 60%, wenn sich eine Präeklampsie bereits vor der 28. SSW manifestiert hat (Steinhard, 1999).
Das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie liegt etwa bei 25,7% in der nachfolgenden Schwangerschaft und bei 37% für Patientinnen, die in ihrer ersten Schwangerschaft an einer schweren Präeklampsie litten.
das Wiederholungsrisiko nach einem HELLP-Syndrom ist zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Frauen, die wegen HELLP vor der 32. SSW entbunden worden sind, haben in der nächsten Schwangerschaft ein etwa 61%iges Risiko (Sullivan et al. 1994) für eine erneute Frühgeburt.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.07.2011